13.12.2018 | 09:45

Verabschiedung von Landesbediensteten in St. Pölten

LH Mikl-Leitner: Miteinander und füreinander

Die Feier zur Verabschiedung der Landesbediensteten in den Ruhestand habe in Niederösterreich eine lange und gute Tradition, auch ihr persönlich sei es ein Herzensanliegen, Danke zu sagen, betonte Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner am gestrigen Mittwoch im Landtagssitzungssaal in St. Pölten: „Sie alle haben in den letzten Jahren und Jahrzehnten Niederösterreich begleitet und entwickelt“.
Die Verabschiedung erfolge mit einem lachenden und einem weinenden Auge, fuhr die Landeshauptfrau fort - zum einen, weil der wohlverdiente Ruhestand endlich Zeit für Dinge ermögliche, die man sich lange vorgenommen habe, zum anderen, weil der Landessdienst langjährige, versierte, erfahrene und verdiente Mitarbeiter verliere: „Sie haben als Verantwortungsträger in Niederösterreich einen wesentlichen Beitrag dafür geleistet, dass wir heute auf das beste Niederösterreich blicken können, das es je gab".

Die persönliche Zäsur des Ruhestandes falle in ein ganz besonderes Jahr, das Gedenkjahr 2018, in dem man auf die Revolution 1848, das Ende des Ersten Weltkrieges 1918 mit der Gründung der Republik und der Einführung des Frauenwahlrechts sowie den Einmarsch der Nationalsozialisten 1938 zurückblicke. „Diese Jubiläen zeigen, dass Friede, Freiheit und Demokratie keine Selbstverständlichkeit sind. Unser aller Verantwortung ist es, dies der jungen Generation weiterzugeben“, sagte Mikl-Leitner.

Auch das nächste Jahr bringe mit den 30 Jahren seit dem Fall des Eisernen Vorhanges ein ganz besonderes Jubiläum, das Gelegenheit gebe, die jüngste Vergangenheit Revue passieren zu lassen: „In diesen 30 Jahren hat sich Niederösterreich unglaublich dynamisch entwickelt und eine Erfolgsgeschichte geschrieben. Es ist nicht nur gelungen, die jahrzehntelang durch den Eisernen Vorhang benachteiligten Regionen zum Blühen zu bringen, auch das gesamte Land hat sich zu einem dynamischen Wirtschaftsland entwickelt“, meinte die Landeshauptfrau und verwies insbesondere auf Erfolgszahlen wie das über dem Österreich-Durchschnitt liegende Wirtschaftswachstum von 3,3 Prozent, Platz eins in der Kaufkraft und Platz zwei beim Export.

Diese dynamische Entwicklung wolle man fortsetzen, mit konkreten Maßnahmen, die Schritt für Schritt umgesetzt würden: „Die Digitalisierungsstrategie mit dem Ziel, den digitalen Wandel für Land und Leute nutzbar zu machen, die Deregulierungsoffensive, um die Verwaltung noch schneller und effizienter zu machen und den Bürgern Zeit und Geld zu ersparen, sowie die Dezentralisierung, um vor Ort neue Arbeitsplätze zu schaffen und gleichzeitig die Lebensqualität der Mitarbeiter zu verbessern. Die Landesregierung geht dabei mit gutem Beispiel voran. Bis 2021/2022 wollen wir 500 Arbeitsplätze von St. Pölten verlagern, über 100 haben wir schon geschafft“, so Mikl-Leitner.
Zum zweiten sei es gelungen, Niederösterreich zu einem anerkannten Kulturland zu machen: „Kultur ist zu einem Markenzeichen von und für Niederösterreich geworden“, unterstrich die Landeshauptfrau und führte weiter aus, dass in den letzten 20 Jahren rund 600 Millionen Euro in die kulturelle Infrastruktur investiert worden seien, wodurch eine Wertschöpfung von 1,1 Milliarden Euro pro Jahr entstehe und 25.000 Arbeitsplätze geschaffen bzw. gesichert würden. „Kultur hat aber auch die Aufgabe, das Leben zu bereichern und die Lebensqualität zu stärken. Ich freue mich jetzt schon auf die Eröffnung der Landesgalerie in Krems und die Landesausstellung zum Thema Mobilität in Wiener Neustadt im nächsten Jahr. Auch den Titel Kulturhauptstadt Europas 2024 wollen wir nach Niederösterreich holen“.

Wenn die heute Verabschiedeten auf ihr Arbeitsleben zurückblickten, könnten sie solcherart Zufriedenheit und Genugtuung empfinden, für diese Entwicklung des Landes ihren Beitrag geleistet zu haben. Ob in der Zentrale in St. Pölten oder in den Kindergärten und Schulen, in den Landeskliniken und Pflegeheimen, in den Straßenmeistereien und den vielen weiteren Dienststellen habe jeder sein Bestes gegeben. „Von der Übersiedlung der Landesverwaltung nach St. Pölten über die Übernahme der Gemeindespitäler und die Aufnahme zweieinhalbjähriger Kinder in die Kindergärten bis zu der Einführung des elektronischen Aktes und dem Ausbau der Wissenschaftsachse und der Fachhochschulen hat es dabei viele Herausforderungen gegeben. Sie alle haben diese Herausforderungen angenommen, nach den besten Lösungen gesucht und Antworten gefunden“, sagte die Landeshauptfrau.

Für den neuen Lebensabschnitt wünschte sie allen Anwesenden viel Freude und Gesundheit sowie viel Zeit mit der Familie, Verwandten und Freunden, für Hobbies und Reisen und für all das, was man sich vorgenommen und lange aufgeschoben habe. Abschließend appellierte die Landeshauptfrau: „Bleiben Sie weiter mit uns in Kontakt und Botschafter unseres Landes. Seien Sie in Ihrem persönlichen Umfeld aktiv und bringen Sie sich in Ihren Gemeinden, in Vereinen und Organisationen ein. Ganz nach den Leitsprüchen ‘Einmal Niederösterreich – immer Niederösterreich‘ und ‚Miteinander und füreinander‘, wie Sie es schon im Landesdienst gelebt haben“.

Bezirkshauptmann i.R. Ernst Anzeletti bedankte sich im Namen aller verabschiedeten Landesbediensteten und erinnerte an die Zeiten, als Niederösterreich eine sowjetische Besatzungszone und danach eine Region im Schatten des Eisernen Vorhanges war: „Niederösterreich hatte großen Aufholbedarf. Dank einer klugen politischen Führung, tüchtiger Arbeitnehmer und –geber sowie einer ebensolchen Verwaltung ist es gelungen, den Nachteil in einen Vorsprung zu verwandeln“. Dem Land Niederösterreich dankte er abschließend als „großartigem, verantwortungsbewusstem, sozialem, familienfreundlichem und verlässlichem Arbeitgeber".

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