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13.11.2018 | 09:30

100 Jahre Frauenwahlrecht: Festveranstaltung im Palais NÖ

LH Mikl-Leitner: Frauen haben sich den Weg in die Politik hart erkämpft

Bundesministerin Juliane Bogner-Strauß, Landesrätin Christiane Teschl-Hofmeister, Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner, Universitätsprofessorin Gabriella Hauch und die Generaldirektorin der Österreichischen Nationalbibliothek, Johanna Rachinger (v.l.n.r.)
Bundesministerin Juliane Bogner-Strauß, Landesrätin Christiane Teschl-Hofmeister, Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner, Universitätsprofessorin Gabriella Hauch und die Generaldirektorin der Österreichischen Nationalbibliothek, Johanna Rachinger (v.l.n.r.)© NLK FilzwieserDiese Datei steht nicht mehr zum Download zur Verfügung. Bild anfordern

Am 12. November 1918 wurde von der Provisorischen Nationalversammlung die Republik Österreich ausgerufen, an diesem Tag wurde auch das Frauenwahlrecht eingeführt. Die Einführung des Frauenwahlrechts genau auf den Tag vor 100 Jahren stand gestern, Montag, im Palais Niederösterreich im Mittelpunkt eines Festaktes.

Diese Festveranstaltung sei ihr ein „unglaublich großes Anliegen“ und auch wichtig und notwendig, sagte Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner im Gespräch mit Moderatorin Barbara Stöckl. Ihr Einstieg in die Politik sei „Zufall und Schicksal gewesen“, und sie bereue es „keine Sekunde, in die Politik gegangen zu sein“. Es sei ein tolles Gefühl wenn man erlebt und spürt, dass man in der Politik etwas bewegen könne, betonte Mikl-Leitner. Frauen hätten sich den Weg in die Politik hart erkämpft und viele Frauen würden heute in der Politik und auch in der Wirtschaft Verantwortung übernehmen. „Kompetenz ist eine Grundvoraussetzung um in Führungspositionen bestehen zu können.“ Darüber zeichne Frauen eine besondere Sensibilität aus. Stolz ist die Landeshauptfrau auch auf erfolgreiche politische Quereinsteigerinnen.

Landesrätin Christiane Teschl-Hofmeister bezeichnete es als „schönes Gefühl“, dass der Festtagsreigen des 12. November hier im ehemaligen Landhaus in der Wiener Herrengasse ausklinge. Die Einführung des Frauenwahlrechts vor 100 Jahren markiere einen „Meilenstein“ und sei „bahnbrechend“ gewesen. Mit konkreten Maßnahmen zur besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf wolle man die „Frauen stärken und Mut machen“, ihre Chancen und Möglichkeiten zu nutzen.

Landtagspräsident Karl Wilfing bezeichnete es als „wichtige Errungenschaft“, dass am 12. November 1918 nicht nur die parlamentarische Demokratie „aus der Taufe gehoben wurde“, sondern auch das direkte und geheime Wahlrecht für Frauen. In den ersten gewählten niederösterreichischen Landtag nach der Einführung des Frauenwahlrechts zogen zwei Frauen in das Landesparlament ein. Die erste Bürgermeisterin Niederösterreichs im Jahr 1948 sei Zenzi Hölzl gewesen, so Wilfing. Der Anteil der Bürgermeisterinnen in Niederösterreich liege bei zwölf Prozent und damit weit höher als im Bundesdurchschnitt. Dennoch bestehe hier „Luft nach oben“.

Universitätsprofessorin Gabriella Hauch skizzierte in ihrem Vortrag die Einführung des Frauenwahlrechts im Kontext gesellschaftlicher Umbrüche und deren Entwicklung in den folgenden Jahrzehnten. Hauch: „Die Geschichte zeigt, dass parlamentarische Demokratie keine automatische Gerechtigkeit garantiert.“ Sie müsse immer wieder aufs Neue erkämpft werden.

Landesrätin Christiane Teschl-Hofmeister, Frauenministerin Juliane Bogner-Strauß, Politikberaterin Heidi Glück und die Generaldirektorin der Österreichischen Nationalbibliothek, Johanna Rachinger, stellten in einer Gesprächsrunde ihre Standpunkte und Sichtweisen zu dem Thema „Frauen und Politik“ dar. Grundsätzlicher Tenor: Frauen müssen mutig sein, müssen sich etwas trauen und zutrauen und Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen zeigen.

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