Bau- und Abbruchabfälle in Niederösterreich
Detailauswertung aus dem EDM für den Niederösterreichischen Abfallwirtschaftsplan – Referenzjahr 2021
Ziel:
Mineralische Bau- und Abbruchabfälle zählen zu den mengenmäßig bedeutendsten Abfallströmen in Österreich, weshalb sie eine zentrale Rolle in der Umsetzung einer kreislauffähigen Wirtschaft einnehmen. Durch die Herstellung und Nutzung von Recycling-Baustoffen können Energie und Emissionen im Vergleich zum Einsatz primärer Ressourcen eingespart werden. Im Auftrag des Amtes der NÖ Landesregierung hat das Umweltbundesamt eine umfassende Analyse zum Aufkommens sowie zu den Behandlungswegen mineralischer Bau- und Abbruchabfälle für das Referenzjahr 2021 durchgeführt.
Ergebnisse:
Das Aufkommen an mineralischen Bau- und Abbruchabfällen in Niederösterreich belief sich auf rund 2.923.000 t. Hinzu kommen etwa 1.277.000 t aus anderen Bundesländern und rund 6.000 t an Importen zur weiteren Behandlung in Niederösterreich. Den höchsten Anteil stellte dabei die Abfallkategorie Bauschutt mit 1.110.000 t (655 kg/Kopf), gefolgt von Betonabbruch mit 949.000 t (560 kg/Kopf) und Bitumen/Asphalt mit 508.000 t (300 kg/Kopf) dar. Der Großteil an Bau- und Abbruchabfällen wird vorbehandelt (3.089.000 t), während rund 626.000 t direkt einer Endbehandlung zugeführt werden. Rund 890.000 t wurden in Zementwerken, Beton- und Asphaltmischanlagen stofflich verwertet. Des Weiteren wurden rund 823.000 t deponiert und etwa 68.000 t thermisch behandelt. Aus den Bau- und Abbruchabfällen wurden etwa 1,9 Mio. Tonnen Recycling-Baustoffe erzeugt.
Auch die Befragungsergebnisse der Online-Befragung von NÖ Anlagenbetreibern zeigen, dass Bauschutt, Betonabbruch und Bitumen/Asphalt zu den mengenmäßig größten Inputmaterialien zählen. Recycling-Baustoffe werden den befragten Anlagenbetreibern zufolge zu rund 75 % im Tief-, Wege- oder Leitungsbau eingesetzt. Die Mehrheit der Befragten erwartet eine positive Entwicklung der Nachfrage und des Absatzes von Recycling-Baustoffen in den nächsten Jahren. Dies wird beispielsweise auf den verstärkten gesellschaftlichen Fokus auf Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft zurückgeführt. Als wesentliche Herausforderungen wurden mangelnde Akzeptanz und fehlende Öffentlichkeitsarbeit identifiziert.
Insgesamt liefern die Auswertungs- und Umfrageergebnisse wertvolle Impulse für den Umgang mit mineralischen Bau- und Abbruchabfällen in Niederösterreich sowie Ansatzpunkte für zukünftige Maßnahmen zur Erhöhung des Einsatzes von Recycling-Baustoffen.
Auftraggeber:
Land Niederösterreich
Auftragnehmer:
Umweltbundesamt GmbH
Spittelauer Lände 5, 1090 Wien
Kosten (brutto):
UBA € 33.200,-
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