Biomasse Nahwärme und Biomasse-KWK in NÖ - Stand 12/2024
Mit Ende des Jahres 2024 stehen in Niederösterreich insgesamt 866 Biomasse-Nahwärmeanlagen und 36 Biomasse KWK-Anlagen (somit in Summe 902 Anlagen) mit einer gesamten installierten Biomassekessel-Leistung von rund 934 MW in Betrieb. Nachdem sich der Marktpreis für Ökostrom 2022/23 deutlich erholt hat, wurden einige temporär stillgelegte Biomasse-KWK-Anlagen wieder in Betrieb genommen sowie neue Anlagen gebaut (z.B. KWK-Krems) bzw. erweitert (z.B. KWK-Ybbs.)
Die Summe der Anschlussleistungen, der mit Wärme versorgten Objekte, beträgt rund 1.531 MW. Nach Einbeziehung sämtlicher Änderungen der spezifischen Eckdaten durch Erweiterungen bereits bestehender Anlagen und diverser Korrekturen aufgrund von Nacherhebungen von älteren Anlagen stellt sich die Nahwärmestatistik 2024 folgendermaßen dar:

Über eine Gesamt-Nahwärmetrassenlänge von rd. 1.332 kmwerden mehr als 48.300 Anschlüsse mit Wärme aus Biomasse versorgt. Aus diesen Anschlüssen werden rund 130.000 Haushalte versorgt. Die Wärme wird durch den Einsatz von 4.409.000 Schüttraummeternan Waldhackgut aus der Land- und Forstwirtschaft, und 1.296.000Schüttraummetern an Sägespänen und Sägehackgut (in Summe 5.706.000 Schüttraummeter) in Heiz- und Heizkraftwerken sowie durch den Einsatz von rd. 9.773 t Stroh in Heizwerken erzeugt. Diese Brennstoffmenge entspricht rund 18.398 Tanklastzüge Heizöl.
Im Vergleich dieser Zahlen spiegelt sich eine Verbesserung der Versorgungsstruktur der einzelnen Anlagen im Hinblick auf die Wärmebelegung (=Verhältnis von Anschlussleistung zu Trassenlänge) wieder. Aufgrund der Ausrichtung der Projekte weg von langen Ortsnetzen hin in Richtung Ortskern-Versorgung stieg die Wärmebelegung in den letzten Jahren auf über 1,0 womit eine im Schnitt optimale Wärmebelegung erreicht wird.
Unter dem Gesichtspunkt der Optimierung der Anlagen wird großes Augenmerk darauf elegt, dass vorwiegend Einzelobjektversorgungen und Mikronetze (kleine Nahwärmenetze mit kurzen Wärmeleitungen zur Versorgung weniger Objekte – Ortskerne) und Biomasse-Nahwärmenetze im urbanen Gebieten gebaut werden.
Die Errichtung der 866 Biomasse-Heizwerke hat von 1983 bis 2024 ein Investitionsvolumen von rund € 715.122.000,-, die Errichtung der 36 Biomasse-Heizkraftwerke eine Volumen von € 373.000.000,- (in Summe somit € 1.088.122.000,-) hervorgerufen.
Durch die Substituierung fossiler Energieträger kann allein durch die Biomasse Nahwärmeanlagen (ohne KWK-Anlagen) pro Jahr eine Menge von ca. 472.598 t CO2 eingespart werden.
Die Stromerzeugung durch die Biomasse-KWK-Anlagen bringt eine CO2-Einsparung von ca. 160.000 t pro Jahr.
Die Land- und Forstwirtschaft profitiert durch die Lieferung von rund 4.009.000 SRM Waldhackgut und 9.773 t Stroh dahingehend, als dass ca. € 88.880.000,-- an Wertschöpfung pro Jahr in der Region verbleibt und nicht ins Ausland durch den Zukauf von fossilen Brennstoffen abfließt. Die Wertschöpfung durch Nutzung von rund 1.296.000 Schüttraummeter an Sägenebenprodukten beträgt € 19.454.000,-- die vorwiegend dem Holzverarbeitenden Gewerbe zu Gute kommt. In Summe beträgt die Wertschöpfung allein durch den Betrieb der Biomasse Nahwärme- und Biomasse-KWK-Anlagen in NÖ € 108.334.800,-- pro Jahr.
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