Gesundheit und Gesundheitsversorgung nachhaltig zu sichern beginnt bei präventiven Ansätzen über ausgewogene, gesunde Ernährung, geht über stabile Nahrungsmittelketten bis zu neuen medizinischen und medizintechnischen Entwicklungen und Produktionsverfahren. Durch neue Technologien werden dabei für die Menschheit gänzlich neue Ansätze im Bereich Gesundheit und Medizin ermöglicht. „In vielen niederösterreichischen Forschungseinrichtungen und -institutionen sowie angesiedelten Betrieben passiert herausragende wissenschaftliche Arbeit und Forschung, von der wir alle profitieren und die uns zugutekommt. Diese großartigen Projekte, Technologien, Prozesse und Produkte tragen langfristig dazu bei unser größtes Gut – die Gesundheit – zu schützen und aufrechtzuerhalten“, so Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner.
Forschung, Technologie und Innovation (FTI) sind die Triebfedern für eine aussichtsreiche Entwicklung. Um auch weiterhin zukunftsträchtige Forschung und Innovationen voranzutreiben und zu fördern, schreibt das Land Niederösterreich regelmäßig Calls für praxisnahe und angewandte Forschungsprojekte aus. Im August 2020 wurde der FTI-Call zum Thema „Ernährung – Medizin – Gesundheit“ mit einem öffentlichen Aufruf an Wissenschaft und Unternehmen gestartet.
Aus den eingereichten Forschungsprojekten gingen nach umfassender externer Evaluierung drei als förderwürdig hervor. Die nachfolgenden Projekte werden im Rahmen des FTI-Call Ernährung – Medizin – Gesundheit mit 516.527,41 Euro gefördert:
Im Projekt „3D-gedruckte Hydrogele und injizierbare Hydrogele in einem ex vivo-Knorpeldefekt-Modell“ vom Zentrum für Regenerative Medizin an der Donau-Universität Krems sollen zwei Hydrogelvarianten hergestellt werden, die in der regenerativen Medizin Anwendung finden. Knorpelverletzungen stellen ein weltweit verbreitetes klinisches Problem für Patientinnen und Patienten aller Altersgruppen dar. Durch den Mangel an Gewebetransplantaten und anderen Rekonstruktionsoptionen für Knorpel hat sich die Suche nach neuartigen, biologischen Methoden der Knorpelgeweberegeneration intensiviert. Mithilfe der Technologie der 3D-Biofabrikation wird in diesem Projekt versucht Biomaterial zu entwickeln, welches die Möglichkeit bietet, die Behandlungslast von Knorpelverletzungen zu verringern.
Ziel des Projektes „Prionen und Krebs: Innovative Tests für Gewebe, Zellen, Vesikel“, das die Donau-Universität Krems am Department für Biomedizinische Forschung in Kooperation mit OncoLab Diagnostics GmbH. durchführt, ist es, diagnostische Tests für „infektiöse“ Prionen zu entwickeln. Prionen kennt man üblicherweise als Krankheitserreger bei diversen neurodegenerativen Erkrankungen. Dazu zählen die Creutzfeld-Jakob-Krankheit beim Menschen oder BSE („Rinderwahn“) beim Rind. Bestimmte Proteincluster (Prionen) können infektiös sein. Solche Proteinaggregate können auch bei Krebs eine Rolle spielen. Um die Überlebenschancen von Krebspatienten zu erhöhen, befasst sich das Projekt mit neuartigen Testmethoden.
LORN – „LeptOspirose bei Rindern in Niederösterreich“ ist ein Forschungsprojekt der Veterinärmedizinischen Universität Wien. Geforscht wird an der VetFarm am niederösterreichischen Kremesberg. Kern des Projektes ist die bakterielle Infektionskrankheit Leptospirose. Hierbei wird versucht Leptospirose-Stämme von infizierten Rindern in Niederösterreich zu isolieren, um die Empfindlichkeit und Genauigkeit des serologischen Diagnosetests für Menschen und Tiere zu verbessern.
„Die Projekte treffen den Zahn der Zeit und zeigen, dass Forschung zu gesundheitsrelevanten und medizinischen Themen in Niederösterreich stark verankert ist. Abseits der beherrschenden Corona-Pandemie arbeiten unsere Wissenschafterinnen und Wissenschafter und Forscherinnen und Forscher an den Technologien von morgen. Damit tragen sie langfristig maßgeblich zur Gesundheit der Bevölkerung bei“, zeigt sich Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner zufrieden.
Noch bis zum 12. Februar 2021 können für den FTI-Call Dissertationen eingereicht werden. Der Call unterstützt die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses sowie Forschungs- und Bildungseinrichtungen bei der Anstellung von Doktorandinnen und Doktoranden. Mehr Informationen unter www.fticall.at.
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