In Niederösterreich werden die medizinische Ausbildung und Forschung weiter ausgebaut. Heute, Dienstag, stellten Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner, LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf, der Rektor der Karl Landsteiner-Privatuniversität Rudolf Mallinger und der medizinische Geschäftsführer der NÖ Landeskliniken-Holding Markus Klamminger weitere Schritte vor.
„Bildung, Ausbildung und Weiterbildung, gepaart mit Wissenschaft und Forschung, sind der beste Nährboden für eine positive Entwicklung unseres Landes“, und daher sei es „gut, wichtig und richtig, dass wir weiterhin in den Wissenschaftsstandort und Bildungsstandort Niederösterreich investieren“, betonte die Landeshauptfrau zu Beginn der Pressekonferenz im NÖ Landhaus. Heute präsentiere man daher weitere Weichenstellungen zur Stärkung der medizinischen Ausbildung und Forschung in Niederösterreich, um die medizinische Ausbildung an der Karl Landsteiner-Privatuniversität noch attraktiver zu machen und um die Forschung an den Universitätskliniken in St. Pölten, Krems und Tulln weiter zu intensivieren.
Die Karl Landsteiner-Privatuniversität habe im Jahr 2013 den Betrieb aufgenommen, 2017 sei das neue Gebäude eröffnet worden, und die Zahl der Studierenden sei von 28 auf 280 gestiegen, rekapitulierte die Landeshauptfrau zunächst. Seit 2016 gibt es dort den Masterstudiengang Humanmedizin, ab 2019 wird das Angebot um den Masterstudiengang Psychologie erweitert.
Nunmehr werde man sechs Millionen Euro in die Hand nehmen, um an den Universitätskliniken in Krems, St. Pölten und Tulln Räumlichkeiten für Forschung und Lehre zu schaffen, kündigte Mikl-Leitner an. Darüber hinaus werde man 2,5 Millionen Euro jährlich für die Rahmenbedingungen, u. a. für das Personal, zur Verfügung stellen. So soll eine Stiftungsprofessur für Biostatistics and Data Science am Standort der Karl Landsteiner-Privatuniversität dafür sorgen, dass sich die Studierenden im Umgang mit Forschungsdaten weiterbilden können und dass für Mediziner wichtige Daten für ihre Forschung verfügbar werden. Dadurch ermögliche man Studierenden, Erfahrungen im Bereich der Forschung zu sammeln, und für Mediziner werde es attraktiver, in Niederösterreich zu arbeiten. Ein weiterer Schritt sei eine neue Stiftungsprofessur im Bereich der Allgemeinmedizin, die ebenfalls an der Karl Landsteiner-Privatuniversität etabliert werde, informierte Mikl-Leitner weiters. Ziel sei es, die Ausbildung zum Allgemeinmediziner noch attraktiver zu machen. Dafür würden in den nächsten fünf Jahren rund 1,8 Millionen Euro bereitgestellt.
LH-Stellvertreter Pernkopf verwies zunächst auf die Erarbeitung des Regionalen Strukturplans Gesundheit und die „ganz klare Standortgarantie“ für die 27 Landeskliniken. Das Land Niederösterreich arbeite aber auch intensiv daran, noch bessere Ausbildungsmöglichkeiten für angehende Ärztinnen und Ärzte zu schaffen. Die sechs Millionen Euro an Investitionen schlüsseln sich laut Pernkopf in Investitionen von 3,8 Millionen Euro am Standort St. Pölten (Aufstockung des Pathologiegebäudes), 1,6 Millionen Euro am Standort Tulln (Zubau) und 600.000 Euro am Standort Krems (Adaptierung von Räumlichkeiten) auf.
Die Stiftungsprofessur für Allgemeinmedizin sei „österreichweit einzigartig“, betonte Pernkopf. Schon jetzt seien in den Kliniken 1.200 Turnusärztinnen und -ärzte (von insgesamt 3.700 Ärztinnen und Ärzten) beschäftigt. „Insgesamt bilden wir ein Drittel der Medizinerinnen und Mediziner selbst in Niederösterreich aus“, so der LH-Stellvertreter, der auch forderte: „Wir brauchen mehr Studienplätze im Bund!“ Alleine heuer hätten sich in Österreich 16.000 junge Menschen um nur 1.600 Studienplätze beworben.
Aufgabe einer Universität sei es, die Studierenden bestmöglich auszubilden, aber auch ein Umfeld zu schaffen, das es ermögliche, exzellente Forschung zu betreiben“, sagte Rektor Mallinger in seiner Stellungnahme. Der Karl Landsteiner-Universität sei es gelungen, „das Medizinstudium an unserer Universität so zu etablieren, dass wir sagen können, das Studium in Krems gehört zu den besten Medizinstudien nicht nur in Österreich“. Nun sei es darüber hinaus auch möglich, „die Forschung ganz gezielt zu fördern“, freute sich Mallinger, denn „Universitäten funktionieren nur mit hochqualitativer Forschung“.
Die medizinische Forschung habe für die niederösterreichischen Kliniken eine ganz zentrale Bedeutung, meinte der Holding-Geschäftsführer Klamminger. Weitere Schritte in Richtung Wissenschaft seien daher sehr wichtig, betonte er. Durch die Möglichkeit, Wissenschaft und Forschung an den Standorten zu betreiben, erhöhe man auch die Qualität, um Ärztinnen und Ärzte für eine Tätigkeit in Niederösterreich zu gewinnen.
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