In Niederösterreich werden jährlich rund 29.000 Tonnen Plastik aus Verpackungen gesammelt, das sind 17 Kilogramm pro Niederösterreicherin und Niederösterreicher. Häufig kommen Kunststoffe in Einwegprodukten und Einwegverpackungen zum Einsatz. Diese sorgen für steigende Müllmengen und gelangen oft unkontrolliert in die Umwelt. Auf Initiative von LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf und Anton Kasser, Präsident des Vereins „die NÖ Umweltverbände“, starten nun unterschiedliche Informationsmaßnahmen zum Thema Einweg-Plastikvermeidung. Besonders im Fokus steht dabei der Schutz der Umwelt. Beide betonen dazu unisono: „Wir freuen uns über die breit angelegte Zusammenarbeit, damit Niederösterreich und die Bevölkerung ‚plastikfit‘ werden“.
Künftig sind zum Thema Einwegplastik über www.plastikfit.at Zahlen, Daten und Fakten sowie aktuelle Lösungsansätze zum nachhaltigen Umgang mit Kunststoffen in Niederösterreich, Österreich und der EU verfügbar. Tipps zum ‚plastikfitten‘ Alltag werden ebenso auf www.wir-leben-nachhaltig.at präsentiert. Der Folder „Gemeinsam gegen Einweg-Plastik“, der auf www.plastikfit.at verfügbar ist, rundet das Angebot ab.
Aktuell werden deshalb auch die „sauberhaften Feste“ der NÖ Umweltverbände weiterentwickelt. In Kooperation mit dem Freiwilligen Service von NÖ Regional finden dazu landesweite Diskussionen statt, um den Anforderungen gerecht zu werden. Die niederösterreichischen Umweltverbände bieten aktuell hierfür privaten und kommunalen Veranstaltern mehr als 30 Geschirrmobile sowie Leihgeschirrspüler, Mehrweggeschirr und -becher an. Stephan Pernkopf dazu: „Mehrwegbechersysteme für Gemeindeveranstaltungen sind aktuell stark nachgefragt. Das nachhaltige Beschaffungsservice NÖ diskutiert derzeit mit unseren Gemeinden über die Bedürfnisse und Anforderungen von Gemeinden an Mehrwegbechern. Wir arbeiten hier eng mit Expertinnen und Experten und den Kommunen zusammen, um hier ganz konkrete Lösungen anzubieten.“ Das Land Niederösterreich habe schon sehr früh an der Diskussion über Alternativen von Einwegplastik teilgenommen. „Schon seit über einem Jahrzehnt beteiligen wir uns an Forschungsprojekten über biologisch abbaubare Produkte“, so Pernkopf.
Biobasierte Kunststoffe sind kohlendioxidneutral und können aus landwirtschaftlichen Reststoffen oder Nebenprodukten hergestellt werden. Säcke aus Biokunststoffen eignen sich hervorragend dafür, Gemüse, Obst und Gebäck länger haltbar zu machen. Für Niederösterreichs Märkte werden unter dem Titel „Biosackerl“ Frischhaltesäcke angeboten.
Lösungsansätze für den Umgang mit Kunststoffen wurden nicht nur von der Europäischen Union, sondern auch von der Österreichischen Bundesregierung erarbeitet. Das von der Bundesregierung geplante Verbot von Plastiksackerln und Mikro-Plastik für Kosmetika sowie für Reinigungsmittel ist ein wichtiger Schritt für die Abfall- und Kreislaufwirtschaft. Pernkopf und Kasser schließen: „Niederösterreich baut auf bestehende Maßnahmen auf. Wir verstärken unsere Bemühungen in Sachen Vermeidung und machen zudem auf Alternativen und konkret umsetzbare Maßnahmen aufmerksam.“
Weitere Informationen: NÖ Umweltverbände, Mag. Florian Beer, Öffentlichkeitsarbeit, Telefon 02742 / 23 00 60 – 206, E-Mail florian.beer@umweltverbaende.at, www.umweltverbaende.at
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