10 Jahre Reaktorunfall Fukushima und 35 Jahre Tschernobyl - Land NÖ startet Anti Atom Wochen
Am 11.3. 2021 jährt sich das Fukushima-Unglück zum 10. Mal. Sechs Wochen später gedenken wir dem traurigen 35-jährigem Jubiläum der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl. Gleichzeitig wird jedoch in vielen Ländern auf dem Weg zur Klimaneutralität auf Atomkraft nicht verzichtet bzw. diese sogar ausgebaut. Tschechien zum Beispiel plant den Ausbau des grenznahen Kernkraftwerks Dukovany.
Niederösterreich startet anlässlich der Jahrestage die NÖ Anti Atom Wochen. Nähere Informationen dazu finden Sie hier:
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Reaktorkatastrophe Fukushima Daiichi (11.3.2011)
- Erdbeben der Stärke 9 und Tsunami mit mehrere Meter hohen Flutwellen lösten die nukleare Katastrophe aus.
- Massive Freisetzungen von radioaktiven Edelgasen (Xe-133) sowie Jod und Cäsium (Jod-131 und Cäsium-137), größtenteils über dem Pazifik.
- Evakuierungen im Umkreis von 20 km rund um Kraftwerk.
Reaktorkatastrophe Tschernobyl, Block 4 (26.4.1986)
- Während Versuchungsprogramm, aufgrund nicht vorhersehbarer Ereignisse und Betriebsfehlern kam es zu instabilem Betriebszustand.
- Nachfolgende Explosion und Brand des Reaktors führten zu massiven Freisetzungen von radioaktiven Stoffen.
- Großräumige Verteilung über der Ukraine, der Russischen Föderation und Weißrussland und wesentlich geringer in Skandinavien und Mitteleuropa.
- Auch 35 Jahre danach gibt es in Russland, Belarus und Ukraine ca. 7 Millionen anerkannte „Tschernobyl-Betroffene“, die einen gesundheitlichen oder finanziellen Nachteil erlitten haben.
Erkenntnisse aus Fukushima
- Flossen international in die Verbesserung des Notfallmanagements nach schweren Unfällen (neue Strahlenschutzgrundnorm der EU, Richtlinie 2013/59/EURATOM) und die aktuellen Sicherheitsstandards der IAEA (IAEA GSR Part 7) ein.
- Führten zu Sicherheitsüberprüfungen (sogenannten „Stresstests“) der europäischen Kernkraftwerke mit gegebenenfalls Nachrüstungsmaßnahmen.
- Mehrere europäische Staaten, darunter Deutschland beschließen den dauerhaften Ausstieg aus der Atomkraft.
- Beide Unfälle zeigen, dass Kerntechnik bis heute unkontrollierbare Risiken bergen.
- Kernenergie ist keine nachhaltige Zukunftstechnologie, sie ist teuer, unwirtschaftlich und birgt langfristig Probleme für Generationen (von der Urananreicherung bis zur Endlagerproblematik).
Strahlenbelastung im Vergleich
INES7 = Freisetzung von mehr als 1.250 Terabecquerel Cs-137 Äquivalent
- Hiroshima: ca. 89 TBq Cäsium-137
- Fukushima: ca. 15.000 TBq Cs-137
- Tschernobyl: mehr als 80.000 TBq Cs-137
- Cäsium 137 Halbwertszeit 30 Jahre
Ihr Kontakt zum Thema Anti-Atomkoordination
Amt der NÖ Landesregierung
Abteilung Anlagentechnik Landhausplatz 1, Haus 13
3109 St. Pölten E-Mail: post.bd4@noel.gv.at
Tel: 02742/9005-14251
Fax: 02742/9005-14985
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Letzte Änderung dieser Seite: 12.3.2021