Klärschlammstabilisierung und Schlammfaulanlagen auf kleinen bis mittleren Kläranlagen

In der Technik der anaeroben Schlammstabilisierung, der Faulgasgewinnung und der  Nutzung dieses Biogases  zur Erzeugung elektrischer und thermischer Energie haben sich in den letzten Jahren interessante Entwicklungen gezeigt. Diese Methode der Abwasserreinigung erscheint daher zunehmend auch für kleinere Anlagen interessant.

Um den Umbau einer bestehenden Anlage für einen Betreiber technisch und wirtschaftlich optimal gestalten zu können, hat die Abteilung Siedlungswasserwirtschaft zwei Berechnungsmodule entwickeln lassen, die die jeweiligen Vorteile der aeroben oder anaeroben Schlammstabilisierung herausheben und einen Variantenvergleich ermöglichen.

Es werden zwei Berechnungsprogramme auf Basis von „Excel" zur Verfügung gestellt, die die verschiedenen Systeme grob vergleichen und als Grundlage zur Verfahrensentscheidung dienen sollen.

Modul I: KLARAS - AKF-Tool

Das Projekt KLARAS (Kleine Abwasserreinigungsanlagen und anaerobe Schlammstabilisierung) ermöglicht die Prüfung der Sinnhaftigkeit und Wirtschaftlichkeit des Einsatzes von Schlammfaulungsanlagen auf kleinen und mittleren kommunalen Kläranlagen. Im Fokus der Überlegungen stehen Kläranlagen mit einer Ausbaugröße zwischen 2.000 und 40.000 EW120.

Das dazu entwickelte Excel-Tool „Amortisationszeit kleiner Faulanlagen" (AKF) dient der Abschätzung der Amortisationszeit anaerober Schlammstabilisierungen mit Faulgasnutzung auf Kläranlagen.

Die Abschätzung der Amortisationszeit erfolgt mittels eines Variantenvergleichs zwischen dem (bestehenden) System der Aeroben Schlammstabilisierung (Variante A) und dem System der anaeroben Schlammstabilisierung /Faulung (Variante F).

Modul II: Offsite Klärschlammstabilisierung

Dieses Berechnungsmodul stellt eine Entscheidungshilfe zur Optimierung der Dauer der Schlammstabilisierung auf bestehenden Klaranlagen dar. Es kann damit geprüft werden, ob eine Umstellungen der Betriebsweise von (simultaner) aerober Schlammstabilisierung (25 Tage Schlammalter) auf Nitrifikation/Denitrifikation (ca. 15 Tage Schlammalter) in Kooperation mit einer nahe gelegenen größeren Kläranlage, auf der Klärschlamm in einer bestehenden Schlammfaulung ausgefault und das Faulgas genutzt werden kann, sinnvoll erscheint. Umweltaspekte für den Transportaufwand werden dabei mitberücksichtigt.

Für Kläranlagen mit erforderlicher Erweiterung oder Anpassung an den Stand der Technik kann eine Bewertung aus wirtschaftlicher und energetischer Sicht durchgeführt werden, ob eine diesbezügliche Kooperationen sinnvoll wäre.

Hinweis zur Anwendung der Module:

Für beide Module stehen die jeweiligen Programme (als Excel-Rechenblatt) und je ein Anwendungshandbuch zum Download zur Verfügung. In den Handbüchern werden die einzelnen Schritte und Zeilen in den jeweiligen Berechnungsprogrammen erläutert. Anhand von Anwendungsbeispielen sollen die Funktionalität der Programme veranschaulicht und Lösungsvarianten exemplarisch dargestellt werden.

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Letzte Änderung dieser Seite: 17.2.2017
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