Evaluierung der Betriebsweisen von Wertstoffzentren
Vergleich von gemeindebetriebenen, verbandsgeführten und elektronisch zugänglichen Wertstoffzentren hinsichtlich Sammelqualität, Bürgerangebot und Kosten.
Auftraggeber:
Land Niederösterreich
Auftragnehmer:
ÖSTAP - Engineering & Consulting GmbH
Ingenieurbüro für Umwelt-, Wasser- und Abwassertechnik
Heiligenstädter Straße 51/3, A-1190 Wien
Kosten:
ÖSTAP: € 62.640,-
Ziel:
Mit dem NÖ Landes-Abfallwirtschaftsplan 2016-2020 wurde beschlossen, die Altstoffsammelzentren (ASZ) zu regionalen Wertstoffzentren (WSZ) weiterzuentwickeln. Durch den Trend von gemeindebetriebenen ASZ hin zu verbandsgeführten WSZ und erweitertem Serviceangebot (Ausweitung der Öffnungszeiten durch elektronischen Zugang), ergeben sich auch Änderungen in Betriebskonzepten von Sammelzentren. Das Land NÖ unterstützt die Errichtung von Wertstoffzentren (§7 NÖ AWG 1992).
Die zugehörige Förderleitlinie soll um eine Entscheidungshilfe mit Vor- und Nachteilen der jeweiligen Betriebsweise erweitert werden. Dahingehend wurden die unterschiedlichen Organisationsstrukturen der Sammelzentren auf ihre Wirksamkeit evaluiert.
Ergebnisse:
Die drei Betriebsformen (gemeindebetrieben, verbandsgeführt, mit e-Zugang) wurden hinsichtlich Sammelqualität, Bürgerangebot und Kosten miteinander verglichen. Zur Bewertung der Betriebsweisen wurde eine Kosten-Wirksamkeits-Analyse durchgeführt. Hierbei werden nicht-monetäre Kriterien mithilfe einer Nutzwertanalyse erfasst, während die monetären Elemente einer Lebenszyklusbetrachtung (dynamische Kostenvergleichs-rechnung, Barwertmethode) unterliegen.
Die Ergebnisse zeigen deutlich, dass verbandsbetriebene WSZ insbesondere bei der Sammelqualität sowie bei der Betreuung vor Ort den höchsten Nutzen aufweisen. Eine durchgeführte Sperrmüllanalyse festigt das Ergebnis, wonach die verbandsbetriebenen WSZ die beste Sammelqualität haben. WSZ mit E-Zugang erreichen den höchsten Nutzwert bezüglich des Bürgerangebots, insbesondere durch die langen Öffnungszeiten und die hohe Kundenakzeptanz (Anlieferungen pro Haushalt und Jahr). Bei der Sammelqualität zeigen sich jedoch Schwächen durch einen erhöhten Nachbereitungsaufwand.
Beide Betriebsformen weisen die beste Kostenwirksamkeit auf.
Gemeindebetriebene WSZ weisen hingegen den geringsten Gesamt-Nutzwert auf. Anzuführen sind hierbei die relativ geringen jährlichen Öffnungszeiten, die geringste Kundenakzeptanz (Anlieferungen pro Haushalt und Jahr) sowie die niedrigste Trennquote aufgrund meist gering angebotenen Sammelfraktionen (zumeist aufgrund von Platzmangel).
Letztlich zeigt sich, dass gemeindebetriebene WSZ - trotz geringer Investitions- u. Personalkosten - in der Gesamtbewertung (Kosten-Nutzen) am schlechtesten abschneiden.
Die Gesamtbetrachtung legt eine Forcierung von verbandsgeführten WSZ (inkl. E-Zugang) nahe.
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