Hochwasser in NÖ - Wohin mit meinem Abfall?

Durch das Hochwasser in Niederösterreich ist es zu Beeinträchtigungen im Abfallentsorgungssystem gekommen. Auch die Müllverbrennungsanlage in Dürnrohr wurde vom Hochwasser beschädigt. Erst nach Abschluss der Schadensinspektion wird klar sein, wann die Anlage ihren Betrieb wieder aufnehmen kann. Um die Entsorgung weiterhin effizient und reibungslos zu gestalten, bitten wir um die Beachtung der folgenden Hinweise:

Die Entsorgung des Restmülls erfolgt weiterhin planmäßig. Trotz des Ausfalls der Müllverbrennungsanlage in Dürnrohr wird der anfallende Restmüll in anderen Anlagen behandelt. Es wird jedoch dringend empfohlen, Abfälle richtig zu trennen und die Menge des Restmülls so gering wie möglich zu halten, um das Abfallsystem nicht zusätzlich zu belasten. Eine gründliche Mülltrennung ist in dieser Situation besonders wichtig. 

Falls Unsicherheiten bei der Abfalltrennung bestehen, kann das Trenn-ABC eine hilfreiche Orientierung bieten.

Die großen Mengen an Hochwassersperrmüll stellen aktuell eine besondere Herausforderung dar. Bitte entsorgen Sie keinen Sperrmüll, der nicht direkt durch das Hochwasser verursacht wurde. Diese Maßnahme hilft, die Entsorgungsinfrastruktur zu entlasten und die dringend notwendige Abfallentsorgung in den von Hochwasser betroffenen Gebieten zu priorisieren. 

Für Sperrmüll, der durch das Hochwasser entstanden ist, werden in vielen Gemeinden eigene Sammelplätze eingerichtet. An diesen Plätzen kann der Hochwassersperrmüll gesammelt und in geordneter Weise abgeholt werden. Informationen zu den genauen Standorten der Sammelplätze werden von der jeweiligen Gemeinde und dem regionalen Abfallverband bereitgestellt. 

Durch eine vorausschauende Entsorgung und die Nutzung der speziell eingerichteten Hochwassersammelplätze kann das Entsorgungssystem optimal unterstützt werden.


Sperrmüll
© GVU St.Pölten

Altholz ist getrennt von Sperrmüll bei den provisorischen Zwischenlager-Plätzen zu lagern. Das gilt natürlich auch für alle Wertstoffzentren. Altholz kann getrennt einer entsprechenden stofflichen Verwertung zugeführt werden, außerdem spart dies auch Sperrmüll-Kapazitäten!


Altholz
© NÖ Umweltverbände

Es ist wichtig, Elektrogeräte separat von Sperrmüll oder anderen Abfällen zu entsorgen! Elektrogeräte werden weiterhin über die bestehenden Wertstoffzentren entsorgt. 

Viele Elektrogeräte enthalten gefährliche Schadstoffe wie Mineralöle, Kältemittel, lithiumhaltige Batterien und Quecksilber. Geräte wie Fernseher, Klimaanlagen, Monitore und Leuchtstoffröhren müssen daher getrennt entsorgt werden. Auch bei Großgeräten wie Waschmaschinen, Gefriergeräten, Kühlschränken, Öl- und Gasheizungen sowie Wärmepumpen ist eine spezielle Entsorgung notwendig, um Umweltschäden zu verhindern. 

Besonders bei Geräten mit Lithiumbatterien (z.B. Laptops, Mobiltelefone, E-Bikes, E-Scooter, Akku-Werkzeug, Staubsauger- oder Mähroboter) besteht ein erhöhtes Brand- und Explosionsrisiko, insbesondere bei beschädigten Akkus. Diese Gefahren können durch sachgemäße Entsorgung vermieden werden. 

Wichtiger Hinweis: 
Vor der Entsorgung von Elektrogeräten sollten nicht-verbaute Batterien und Akkus entfernt und Kühlschränke sowie -truhen entleert werden. Batterien und Akkus können bei Abfallsammel- und Wertstoffzentren separat abgegeben werden.


Müllberg
© NÖ Umweltverbände

Nach einem Hochwasser können auch Batteriespeicher bei Photovoltaikanlagen gefährlich werden, wenn sie mit Wasser in Berührung gekommen sind. Es besteht das Risiko von Kurzschlüssen, Stromschlägen, Bränden oder dem Austritt giftiger Dämpfe. Um Schäden oder Gefahren zu vermeiden, sollte vor der Entsorgung unbedingt ein Elektrofachbetrieb hinzugezogen werden.  

Wichtiger Hinweis: Sämtliche Komponenten einer Photovoltaik-Anlage (inkl. Speicherbatterien) gelten rechtlich als Gewerbegeräte und unterliegen der Herstellerverantwortung. Wenden Sie sich bei der Entsorgung daher bitte an den Händler, wo das Gerät gekauft wurde. Dieser ist verpflichtet, das Gerät zurück zu nehmen (Kostenersatz kann anfallen). Wertstoffzentren nehmen diese Geräte in der Regel nicht an. Informieren Sie sich gegebenenfalls bei Ihrem zuständigen Abfallverband.

Im Gegensatz dazu können Wechselrichter als Haushaltsgeräte an den kommunalen Sammelstellen abgegeben werden.

Nasse Pellets und Holzbriketts müssen nach Wassereintritt möglichst rasch entsorgt werden. Kontaktieren Sie im Schadensfall umgehend Ihre Heizungsfirma und/oder Pelletshändler oder spezialisierte Entsorgungsbetriebe - diese verfügen über die notwendige Erfahrung.

Pellets quellen durch das Wasser auf und können die Beschaffung des Lagerraums gefährden. Nach dem Trocknen verhärten die Pellets, was die Entfernung erschwert. Daneben bergen nasse Pellets die Gefahr einer Kohlenmonoxid-Bildung. Das geruchlose und giftige Gas führt unter anderem zu Verwirrtheit und Bewusstlosigkeit. Eine gute Durchlüftung der Lager-Räumlichkeiten ist unerlässlich! Bei leichtem Wasserschaden kann ein Silofahrzeug, bei stärkerem Wassereintritt ein Kanalsaugwagen eingesetzt werden. 

In den meisten Katastrophengebieten wurden gesonderte Zwischenlagerplätze für Pellets und Holzbriketts eingerichtet, erkundigen Sie sich bitte bei der Gemeinde oder dem zuständigen Abfallverband. Kleinstmengen (Kübel) können auch über die Biotonne entsorgt werden.

Problemstoffe wie gefüllte Ölbehälter, Spraydosen, Lösemittel oder Pflanzenschutzmittel werden weiterhin wie gewohnt über die bestehenden Abfallsammel- bzw. Wertstoffzentren der Gemeinden und Abfallverbände entsorgt!

weiterführende Links

Ihre Kontaktstelle des Landes für Abfallwirtschaft

Amt der NÖ Landesregierung
Abt. Umwelt- und Energiewirtschaft
Landhausplatz 1, Haus 16

3109 St. Pölten

E-Mail: post.ru3@noel.gv.at
Tel: 02742/9005 - 14201
Fax: 02742/9005 - 14350   

Letzte Änderung dieser Seite: 27.9.2024
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