Machbarkeitsstudie über die zukünftige Bewirtschaftung von Alttextilien in Österreich

Wie gelingt eine nachhaltige Bewirtschaftung von Alttextilien?

Der Textilsektor, insbesondere die Modebranche, verursacht entlang der gesamten Wertschöpfungskette erhebliche Umweltauswirkungen. In den letzten Jahren haben die Herstellung und der Konsum von Textilien deutlich zugenommen. Die weltweite Textilproduktion hat sich zwischen 2000 und 2015 nahezu verdoppelt. Pro Person werden in Europa jährlich etwa 26 kg Textilien konsumiert[1]. Die EU reagiert im Rahmen des Green Deals auf diese Entwicklungen mit der Textilstrategie, die zu einer klimaneutralen, kreislauforientierten und wettbewerbsfähigeren Textilbranche führen soll. Die Mitgliedsstaaten sind nun gefordert, die Bewirtschaftung von Alttextilien näher zu untersuchen und zukunftsfähige Lösungen zu entwickeln.


Ziel:

Diese Studie beschreibt die aktuelle Bewirtschaftungspraxis in Österreich und entwirft Szenarien für die zukünftige Bewirtschaftung von Alttextilien (inkl. Miettextilien) im Rahmen einer kommenden erweiterten Herstellerverantwortung. Darauf aufbauend liefert sie Handlungsempfehlungen für Einrichtungen der öffentlich-rechtlichen Abfallwirtschaft.


Ergebnisse:

Im Zuge der Machbarkeitsstudie wurde eine Potentialabschätzung für das Jahr 2025, basierend auf verschiedenen Szenarien, erstellt. Dafür wurden Angaben der Umweltbundesamt-Studie 2022, des Bundesabfallwirtschaftsplans sowie spezifische Quellen für einzelne Detailangaben herangezogen. Anhand verschiedener Trends und Wachstumsprognosen schätzen die Autoren das Aufkommen an Textilabfall von 241.000 bis 251.000 t im Jahr 2025.

Bei einer Erfassungsquote von 50 % (wie sie im Impact Assessment der EU-Kommission diskutiert wird) und unter Ausschluss nicht verwertbarer Teilmengen (z.B. Mineralfasern oder medizinische Abfälle) ergeben zwei Berechnungsszenarien ein Verwertungspotential von 116.000 bis 126.000 Tonnen für Österreich. Abzüglich der bereits im Inland verwerteten Mengen von rund 5.500 t ergibt sich ein offenes Potential zur Verwertung von 110.500 t und 120.500 t – das entspricht 12-13 kg pro Kopf.

Die Studie umfasst zudem 18 Schlussfolgerungen und Empfehlungen. Dazu zählen die konsequente Zusammenarbeit aller Stakeholder, um die nationalen Behandlungskapazitäten für Sammlung, Sortierung und Recycling auszuweiten, der Fokus auf lokale Wiederverwendung sowie Empfehlungen zur Gestaltung eines Systems der erweiterten Herstellerverantwortung.


Auftraggeber:

Land Niederösterreich, Land Burgenland, Land Kärnten, Land Oberösterreich, Land Salzburg, Land Steiermark, Land Tirol, Land Vorarlberg, Stadt Wien

Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie
Amt der Burgenländischen Landesregierung

 

Auftragnehmer:

pulswerk GmbH, Seidengasse 13, 1070 Wien

 

Kosten:

Das Land Niederösterreich hat sich gemäß Kooperationsvereinbarung mit einem Betrag von 6.170,56 (brutto) an den Gesamtkosten der Studie beteiligt.

 

[1] Textiles in Europe's circular economy — European Environment Agency (europa.eu)

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Abt. Umwelt- und Energiewirtschaft
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Tel: 02742/9005 - 14201
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Letzte Änderung dieser Seite: 22.8.2024
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