Zusammenfassung der Ereignisse 2021
Auf dieser Seite finden Sie eine chronologische Zusammenfassung der wichtigsten Unwetter- und Hochwasserereignisse 2021
Schwere Unwetter in der Buckligen Welt am Sonntag, den 22. August 2021
Am Sonntag gingen im Semmering-Wechsel-Gebiet teils heftige Gewitter nieder. In der Buckligen Welt kam es zu Überflutungen, am stärksten in Zöbern (Bezirk Neunkirchen) und Krumbach (Bezirk Wiener Neustadt).
ORF Bericht zu den Unwettern vom 22. August 2021
2000 Feuerwehreinsatzkräfte im Unwettereinsatz am 16. August 2021
Am Montag, den 16. August, sorgten bereits in den Nachmittagsstunden heftige Gewitter mit Starkregen für lokale Überflutungen in den Bezirken Baden und Mödling.
In den Abendstunden brachten im Vorfeld einer Kaltfront weitere Gewitter kräftige Niederschläge, die lokal zu Überflutungen führten. Besonders stark betroffen waren der südliche Donauraum in den Bezirken Amstetten und Melk sowie der Dunkelsteinerwald im Bezirk Melk und St. Pölten, aber auch das Tullnerfeld bis zum Wienerwald. Weiters kam es im nördlichen Industrieviertel in den Bezirken Mödling, Baden und Bruck/Leitha zu lokalen Überflutungen. In Baden stand die Sporthalle unter Wasser und in Kottingbrunn musste eine Person aus einer überfluteten Unterführung gerettet werden. Ab 23.00 Uhr beruhigte sich die Lage. In der 2. Nachthälfte waren laut ZAMG nur leichte Regenfälle im Nachgang der Kaltfront zu erwarten. Aufgrund der hohen Niederschlagsraten im Donaueinzugsgebiet (Tirol, Salzburg, Oberösterreich) verzeichnete man einen raschen Anstieg der Donau. Wie prognostiziert blieben an der niederösterreichische Donau die Wasserstände unter den Warnschwellen. Somit bestand entlang der Donau für Straßen und für den Dauersiedlungsraum keine Gefahr.
ORF Bericht zu den Unwettern vom 16. August 2021
Waldbrandeinsatz in Nordmazedonien von 5. bis 14. August 2021
Über 200 Feuerwehrleute aus Niederösterreich standen gemeinsam mit Kameraden aus der Steiermark mit über 40 Einsatzfahrzeugen ab 5. August bis 14. August in Nordmazedonien im Waldbrandeinsatz. In weiterer Folge unterstützten auch Feuerwehrleute der Berufsfeuerwehr Wien den internationalen Hilfseinsatz der österreichischen Feuerwehren. Der Einsatz lief im Rahmen des EU Mechanismus unter der Koordination des Bundesministerium für Inneres. Der Waldbrand im Osten Nordmazedoniens konnte erfolgreich von österreichischen und slowenischen Feuerwehrkräften gemeinsam mit den örtlichen Einheiten bekämpft werden. Nähere Informationen finden sie auf der Homepage des NÖLFV und auf der facebook Seite der NÖ Feuerwehren.
Neuerliche Unwetter forderten Einsatzkräfte am Freitag, 30. Juli
Heftige Unwetter sorgten im Bezirk Neunkirchen am Freitag, den 30. Juli für zahlreiche Feuerwehreinsätze im Bezirk Neunkirchen. Die Freiwilligen Feuerwehren standen im Großeinsatz, der NÖ Straßendienst musste mit Schneepflügen zahlreiche Straßen von Hagel räumen.
Kaltfront sorgte am Mittwoch, den 28. Juli, für Unwetter
Das Zusammentreffen feuchtwarmer Luftmassen aus SW und einer Kaltluftfront aus NW sorgte am späteren Nachmittag des 28. Juli für heftige Regenfälle und Sturmböen. Rund 900 Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehren standen im Unwettereinsatz.
- ORF Bericht zu den Unwettereinsätzen am 28. Juli
- Zusammenfassung der schwersten Ereignisse 2021 in Niederösterreich
Unwetter am Montag, den 26. Juli 2021
Am Montag sorgten Gewitter wieder für zahlreiche Feuerwehreinsätze. Durch Hagel entstanden vor allem Schäden im Bereich Dunkelsteinerwald und in Rossatz in der Wachau, wo der Hagel auch Gebäudeschäden verursachte.
Am Sonntag, den 25. Juli, führten ab dem späten Nachmittag heftige Gewitter von Westen kommend für zahlreiche Feuerwehreinsätze.
Tiefdruckgebiet "Bernd" auch in Niederösterreich zerstörerisch
Katastrophenfestellung in drei Bezirken
Das Tiefdruckgebiet, das vergangene Woche die katastrophalen Schäden in Deutschland und Belgien verursacht hat, sorgte auch in Österreich am 17. und 18 Juli für große Regenmengen und schwere Schäden.
In den Bezirken Amstetten, Melk und Krems wurden am 19. Juli mit Verordnungen der zuständigen Bezirkshauptmannschaften Katastrophengebiete festgestellt.
Im Bezirk Krems wurde die Verordnung bereits am Abend des 19. Juli wieder aufgehoben.
Eine Katastrophenfeststellung durch die Bezirksverwaltungsbehörde nach §13 Abs. 2 NÖ Katastrophenhilfegesetz bedeutet, dass die Durchführung von Schutz- und Hilfsmaßnahmen zur Katastrophenbewältigung der zuständigen Bezirksverwaltungsbehörde obliegt.
Chronologie der Katastrophenereignisse
Das Tiefdruckgebiet über Norditalien schaufelte fast zwei Tage lang enorme Regenmengen aus nordöstlicher Richtung nach Niederösterreich. In die Regenfront waren auch Gewitterzellen eingelagert, die vom Großraum Krems und Tullnerfeld Richtung Südwesten beinahe im Stundentakt für lokale Starkregenereignisse sorgten. Die Folge waren massive Niederschläge in der Größenordnung von über 100 Liter pro m² innerhalb kürzester Zeit. Die Wassermassen fluteten über Wiesen und Felder (Hangwasser, Oberflächenabfluss) kommend ganze Ortschaften bevor sie in den Fluss- und Bachbetten für Hochwasser sorgten.
Von Samstag auf Sonntag standen bereits 350 Freiwillige Feuerwehren im Unwettereinsatz bevor sich am Sonntag, den 19. Juli, die Lage um die Mittagszeit im Mostviertel zuspitzte.
In den Gemeinden Neuhofen an der Ybbs und Ferschnitz (Bezirk Amstetten) musste am 18. Juli gegen 13.00h sogar Zivilschutzalarm mittels Sirenen (1 minütige Alarmsirene) ausgelöst werden. Hier kam es zu dramatischen Situationen, da Oberflächenwasser fast den gesamten Siedlungsbereich überflutete. In Aschbach (Bezirk Amstetten) wurde gegen 15.00 Uhr Zivilschutzwarnung (3 minütiger Dauerton) ausgelöst. In Furth bei Göttweig (Bezirk Krems) war ebenfalls in den Abendstunden ein Zivilschutzalarm angedacht. Die Gefahrensituationen konnte glücklicherweise durch die Feuerwehr beherrscht werden. Im Bezirk Melk traf es die Gemeinde Schönbühel-Aggsbach am schlimmsten. Hier flossen die Wassermassen, die über dem Dunkelsteinerwald abgeregnet wurden, über den Wolfsteingraben, den Langeggerbach und Gansbach in den Aggsbach, der die Ortschaft Aggsbach Dorf unter Wasser setzte. Eine reißende braune Brühe, die auch Fahrzeuge und einen großen Container mit sich riss, überflutete auch das Hochwasserschutzlager und das Feuerwehrhaus der Donaugemeinde. In der örtlichen Volksschule stürzte sogar die Kellerdecke ein. Die "Wachauer Radtage", eine Großveranstaltung mit mehreren hundert Teilnehmern, mussten aufgrund der Unwetter abgebrochen werden.
Die Donau und die betroffenen Zubringer (z.B. Ybbs, Erlauf, Melk, Pielach) erreichten in den Abendstunden des 18. Juli die Höchststände. An der Donau verzeichnete man den Scheitel von knapp 8m am Pegel Kienstock (Wachau) gegen 19.00h. Dies entspricht in etwa einem 5 jährlichen Hochwasser. Die Donauzubringer (z.B. Ybbs) erreichten stellenweise 30 jährliche Wasserstände.
Bis Sonntagabend standen mit Schwerpunkt im Mostviertel weit über 5.000 Feuerwehrleute, aber auch Hilfskräfte des Roten Kreuzes, des Arbeiter Samariterbundes, der Wasserrettung, der Bergrettung, des NÖ Zivilschutzverbandes, der Polizei und des Österreichischen Bundesheeres im Hochwassereinsatz. Die Aufräumarbeiten in den Katastrophengebieten werden noch längere Zeit in Anspruch nehmen. Besonders gefordert ist auch der NÖ Straßendienst, da viele Straßenabschnitte und Brücken vom Hochwasser zerstört oder beschädigt wurden.
Um den Hochwasseropfern rasch auch finanziell zu helfen, werden in den betroffenen Gemeinden Schadenskommissionen organisiert.
- Katastrophenbeihilfe für Private - Förderung - Land Niederösterreich (noe.gv.at)
- Beihilfen bei Gemeindeschäden
Um die Situation zu bewältigen wurden am Sonntag ab den Mittagsstunden auch die Bezirksführungsstäbe der Behörden und der Feuerwehr in den Bezirken Amstetten, Scheibbs, Melk, Krems und Korneuburg aktiviert. Auch die Landesführungsstäbe des Landes Niederösterreich sowie des Landesfeuerwehrverbandes inklusive der Verbindungsoffiziere der Einsatzorganisationen und des Bundesheeres wurden in die Stabsräume der Landeswarnzentrale nach Tulln einberufen.
Katastrophale Hochwasserereignisse in Belgien, Niederlande und Deutschland
Das Tiefdruckgebiet „Bernd“ sorgte von 13. Juli bis 15. Juli für enorme Niederschläge in Belgien, Niederlande und Deutschland. Die Flüsse in den betroffenen Regionen zeigten Rekordwasserstände an zahlreichen Pegelmessstationen. In Belgien waren die Katastrophenschutzbehörden beispielsweise mit einer möglichen Evakuierung der Stadt Lüttich konfrontiert und ersuchten um internationale Hilfe. Niederösterreichische Feuerwehren folgten diesem Hilfeersuchen und machten sich am Donnerstag, den 15. Juli auf den Weg nach Belgien. 120 Spezialkräfte für Hochwassereinsätze der Niederösterreichischen Feuerwehren unterstützten mit 20 Fahrzeugen und 26 Rettungsbooten im Rahmen eines internationalen Hilfseinsatzes der europäischen Union. In Deutschland forderte ein Katastrophenhochwasser im Ahrtal (Landkreis Ahrweiler) über 130 Tote und enorme Sachschäden.
ORF Beitrag zum Auslandseinsatz
Erdbebenserie im Raum Neunkirchen mit Magnitude 4,6 laut ZAMG am 30. März 2021 – zahlreiche Nachbeben
Am Dienstag, den 30. März, kam es östlich von Neunkirchen um 18.25h zu einem kräftigen Erdbeben mit einer Magnitude von 4,6. Das Beben war laut ZAMG in weiten Teilen Österreichs spürbar. Zuletzt wurde ein Beben dieser Stärke am 11. Juli 2000 im Bereich Ebreichsdorf wahrgenommen. Bei Erdbeben dieser Stärke ist mit leichten Gebäudeschäden zu rechnen. Mit Stand 20.00Uhr meldete die Landeswarnzentrale NÖ (LWZ) keine Personen- und Sachschäden nach Rückfrage bei den Notrufzentralen der Feuerwehr, der Rettung und der Polizei. Auch kritische Infrastrukturbetreiber, wie ÖBB, EVN, ASFINAG, OMV, etc. meldeten der LWZ keine Schäden.
Im Lauf der darauffolgenden Wochen wurden zahlreiche Nachbeben registriert. Am 20. April erschütterte ein starkes und deutlich spürbares Nachbeben der Stärke 4,4 neuerlich die Thermenregion.
Zusammenfassend wurden letztlich mehrere leichte Schäden durch diese Erdbebenserie an Gebäuden wahrgenommen (leichte Risse). Im Stadtgebiet von Wiener Neustadt wurde eine beschädigte Kellerdecke nach dem Beben vom 30. März bei der Baubehörde angezeigt. Verletzt wurde niemand.
Das Industrieviertel verfügt über ein dichtes Erdbebenmessnetz (MSS), das großteils von der Bevölkerung selbst betrieben wird. Nähere Informationen finden Sie auf der Seite MACROSEISMIC-SENSOR.
Die ZAMG bittet im Anlassfall Erdbebenwahrnehmungen zu melden. Nähere Informationen finden sie unter:
Ihre Kontaktstelle des Landes für Zivil- & Katastrophenschutz
Abteilung Feuerwehr und Zivilschutz Langenlebarner Strasse 106 3430 Tulln E-Mail: post.ivw4@noel.gv.at
Tel: 02742/9005 - 13352
Fax: 02742/9005 - 13520