Kulturbericht - Kunst und Kultur I Wissenschaft und Forschung

Die kommende Niederösterreichische Landesausstellung 2022, die vom 26.03. – 13.11.2022 im Schloss Marchegg in der Region Marchfeld im Weinviertel stattfinden wird, steht unter dem Titel „Marchfeld Geheimnisse – Schloss Marchegg“. Besucherinnen und Besucher werden eingeladen, mehr über das Verhältnis zwischen Mensch und Natur zu erfahren. 

Im Zentrum der baulichen Vorbereitungen im Jahr 2020 stand die Restaurierung und Revitalisierung des barocken Schlosses Marchegg, damit ab dem Frühjahr 2022 das Kulturjuwel wieder öffentlich zugänglich sein wird und in neuem Glanz erstrahlt. In Abstimmung mit dem Denkmalamt wird für die aktuelle Sanierung der warme Grauton, der ursprüngliche Farbton, festgelegt. Nicht nur die Fassade, sondern das gesamte Schloss wird renoviert: Im kleineren Innenhof werden etwa die historischen Rundbögen wieder geöffnet und auch die vermauerten Fensteröffnungen wieder aufgemacht. Ebenso werden umfangreiche Dacharbeiten durchgeführt. In den Innenräumen werden die fehlerhaften, nachträglichen Einbauten, die größtenteils aus den 50er-Jahren stammen, wieder entfernt. Dazu zählen etwa Zwischenwände in den Wohnungen im Erdgeschoss, die die historischen Stuckdecken durchschnitten haben. Restauriert wird auch das barocke Deckengemälde in der ehemaligen Kapelle, das allerdings erst nach der Landesausstellung wieder ins Schloss zurückkehren wird. Zudem wird eine Heizung eingebaut und das gesamte Schloss wird barrierefrei erschlossen – nicht nur für die Niederösterreichische Landesausstellung 2022, sondern für die anschließende Hauptnutzung. Zukünftig werden das Gemeindeamt, das Haus der österreichisch-slowakischen Marchregion, das Regionalbüro Marchfeld, die Tourismusinfo und das Storchenhaus in das Schloss einziehen. Des Weiteren wurden im Jahr 2020 im Marchfeld umfangreiche Straßensanierungen und Planungen der Radwege in Angriff genommen. Ebenso wurde der Bau der Fahrrad- und Fußgängerbrücke in Marchegg, in die Slowakei führend, gestartet.  

Über viele Jahrhunderte hat der Mensch den Naturraum im Marchfeld gestaltet und ihn in eine Kulturlandschaft verwandelt. Heute ist die Region sowohl intensiv genutzte Kulturfläche als auch geschützter Lebensraum für eine vielfältige, bunte Pflanzen- und Tierwelt. Aber auch wichtige Kulturdenkmäler sind Teil der Region zwischen den Metropolen Wien und Bratislava. Die Niederösterreichische Landesausstellung 2022 lädt mit der Ausstellung „Marchfeld Geheimnisse“ im Schloss Marchegg auf eine faszinierende und spannende Neuentdeckung des Marchfelds ein.

Die Lange Nacht der Forschung ist ein bundesweites Format, das Wissenschaft und Forschung der Bevölkerung näherbringt. Traditionell findet die Veranstaltung alle zwei Jahre, alternierend zum Forschungsfest Niederösterreich statt. Aufgrund der COVID-19-Pandemie wurde die ursprünglich im Frühling 2020 geplante Präsenzveranstaltung verschoben. Auf Anregung Niederösterreichs wurde die Lange Nacht der Forschung erstmals digital durchgeführt. Unter dem Motto „Digital Transformation“ konnten von 9.10. bis 30.12.2020 Interessierte auf der Website der Langen Nacht der Forschung verschiedenste Beiträge zu Wissenschaft und Forschung aus allen neun Bundesländern abrufen. Den Besucherinnen und Besuchern der virtuellen Veranstaltung wurden über 600 virtuelle Beiträge in verschiedensten Formaten geboten: Videos, Live-Streams, Präsentationen, Führungen, Interviews, Vorträge und Diskussionen, Experimente, Wordraps, Quiz und Lehrvideos, etc.

Sowohl Menschen aus allen Bundesländern als auch internationale Besucherinnen und Besucher nutzten die abwechslungsreichen Angebote, um niederösterreichische Spitzenforschung und innovative Technologien kennenzulernen. Das ortsungebundene Angebot erreichte speziell Menschen im ländlichen Raum. Insgesamt gab es über 230.000 Seitenaufrufe von über 49.000 Userinnen und Usern.

Anlässlich des erfolgreichen Abschlusses eines Bestandvertrages zwischen der Israelitischen Kultusgemeinde (IKG) Wien und der NÖ Museum Betriebs GmbH (MBG) wurde im Frühjahr 2021 ein Generalplaner ausgeschrieben, um die notwendigen Sanierungen und Adaptierungen mit einem Volumen von vier Millionen Euro umzusetzen. Bis Ende des Jahres soll die seitens Generalplaner vorgelegte Planungsstudie von einer Fachkommission bewertet und freigegeben werden. Der Beginn der Sanierungen und Adaptierungen der Ehemaligen Synagoge St. Pölten soll mit Sommer 2022 starten und bis zum Frühjahr 2024 abgeschlossen sein. Ab dann wird das Haus einem breiten Publikum zugänglich gemacht