ÖPUL 2015 – das Agrar-Umweltprogramm bis 2020
Was ist ÖPUL?
Mit dem Agrar-Umweltprogramm, dem Österreichischen Programm zur Förderung einer umweltgerechten, extensiven und den natürlichen Lebensraum schützenden Landwirtschaft (ÖPUL), wird eine umwelt- und klimaschonende Bewirtschaftung der landwirtschaftlichen Flächen gefördert. Für das ÖPUL wurde ein integraler, horizontaler Ansatz gewählt, der eine weitgehend flächendeckende Teilnahme der österreichischen Landwirtschaft zum Ziel hat. Das ÖPUL ist weiterhin ein wesentliches Element und Instrument der Agrarpolitik und der regionalen Entwicklung in Österreich. Die Finanzierung des Programms erfolgt durch die EU, Bund und Länder.
Übergeordnete Ziele
- Wiederherstellung, Erhaltung und Verbesserung der biologischen Vielfalt
- Verbesserung der Wasserwirtschaft, einschließlich des Umgangs mit Düngemitteln und Schädlingsbekämpfungsmitteln
- Verhinderung der Bodenerosion und Verbesserung der Bodenbewirtschaftung
- Verringerung der aus der Landwirtschaft stammenden Treibhausgas- und Ammoniakemissionen
- Förderung der Kohlenstoff-Speicherung und -Bindung in der Land- und Forstwirtschaft
Positive Beiträge des ÖPUL als Ganzes
- Förderung der nachhaltigen Entwicklung des ländlichen Raumes
- Befriedigung der steigenden gesellschaftlichen Nachfrage nach Umweltdienstleistungen
- Aufrechterhaltung einer flächendeckenden Landwirtschaft und der Kulturlandschaft
- Jede Maßnahme weist detaillierte Ziele auf
Maßnahmen im ÖPUL 2015
- Umweltgerechte und biodiversitätsfördernde Bewirtschaftung
- Einschränkung ertragssteigernder Betriebsmittel
- Verzicht auf Fungizide und Wachstumsregulatoren bei Getreide
- Anbau seltener landwirtschaftlicher Kulturpflanzen
- Erhaltung gefährdeter Nutztierrassen
- Begrünung von Ackerflächen - Zwischenfruchtanbau
- Begrünung von Ackerflächen - System Immergrün
- Mulch und Direktsaat (inkl. Strip-Till)
- Bodennahe Ausbringung flüssiger Wirtschaftsdünger und Biogasgülle
- Erosionsschutz Obst, Wein, Hopfen
- Pflanzenschutzmittelverzicht Wein und Hopfen
- Silageverzicht
- Einsatz von Nützlingen im geschützten Anbau
- Bewirtschaftung von Bergmähwiesen
- Alpung und Behirtung
- Vorbeugender Grundwasserschutz
- Bewirtschaftung auswaschungsgefährdeter Ackerflächen
- Vorbeugender Oberflächengewässerschutz auf Ackerflächen
- Naturschutz
- Biologische Wirtschaftsweise
- Tierschutz - Weide
- Natura 2000 - Landwirtschaft
Das ÖPUL 2015 - das 5. Agrar-Umweltprogramm seit 1995 - ist Teil des „Programms für die Entwicklung des Ländlichen Raums 2014 bis 2020" (LE 14-20). Es handelt sich um ein komplexes Programm mit 22 Maßnahmen, die überwiegend in ganz Österreich angeboten werden. Die Biologische Landwirtschaft, die Tierschutzmaßnahme Weidehaltung und die Förderung Natura-2000-Landwirtschaft sind eigene Maßnahmen der Ländlichen Entwicklung, werden aber im Rahmen der ÖPUL-Sonderrichtlinie gemeinsam umgesetzt und von der AMA abgewickelt. Durch flächendeckendes Anbieten und breite Streuung der Maßnahmen kann grundsätzlich jeder landwirtschaftliche Betrieb bei Einhaltung der Einstiegs- und Förderungsvoraussetzungen am ÖPUL teilnehmen. Die Teilnahme ist freiwillig. Das ÖPUL-Programm und alle Verpflichtungen daraus laufen bis Programmende 2020. Die Mindestlaufzeit von Verpflichtungen beträgt 5 Jahre, ein Einstieg in das ÖPUL ist somit noch mit dem Herbstantrag 2015 - Verpflichtungsbeginn 2016 (bei Begrünungen Herbst 2015) möglich.
In NÖ nehmen 2015 etwa 14.100 Betriebe mit einer Fläche von etwa 840.000 ha mit zumindest einer Maßnahme am ÖPUL teil.
Abwicklung
Mit der Förderungsabwicklung ist die Agrarmarkt Austria (AMA) betraut. Sie nimmt die Ansuchen über die Landwirtschaftskammern entgegen, entscheidet über die Gewährung der Prämien, kontrolliert die Einhaltung der Bestimmungen und legt bei Verstößen die einzelbetrieblichen Sanktionen fest. Die Naturschutz- und Agrarbehörden der Länder (Ämter der Landesregierungen) sind bei Maßnahmen mit starkem Naturschutzbezug eingebunden. Die Landwirtschaftskammern sind bei der Umsetzung (Entgegennahme der Ansuchen und Meldungen u.a.) und Beratung wesentlich eingebunden.
weiterführende Links
Ihre Kontaktstelle des Landes
Abteilung Landwirtschaftsförderung Landhausplatz 1, Haus 12 3109 St. Pölten E-Mail: post.lf3@noel.gv.at
Tel: 02742/9005-13604
Fax: 02742/9005-13535