Umsetzung der Agenda 2030 in Niederösterreich

Mit der Verabschiedung der Agenda 2030 am 25.09.2015 durch die Vereinten Nationen und dem Bekenntnis Österreichs zur Umsetzung seiner Ziele waren die Länder aufgerufen, im Sinne des sog. „Mainstreaming Ansatzes“, ihre Beiträge zur Umsetzung der SDGs zu leisten. 

Die Landeshauptleutekonferenz bekannte sich bereits bei ihrer Tagung im Mai 2017 in Alpbach dazu, die in den SDGs verankerten Zielsetzungen mit besonderem Fokus auf die dort verankerten Bildungsziele zu unterstützen (VSt-7490/3).

Das Land hat seit diesem Beschluss eine effiziente Grundstruktur zur Begleitung der Umsetzung der Agenda2030 in Niederösterreich etabliert, die auch laufend angepasst und optimiert wird. Koordiniert werden diese Mechanismen im Sinne des LURK Beschlusses im Juni 2017 von der NÖ Nachhaltigkeitskoordination (Abt. RU3 in Absprache mit der Abt. LAD4).


Bausteine der SDG Umsetzung
SDG Beirat – landesinterner Fachbeirat zur SDG Umsetzung
SDG FocP – „SDG Focal Point“, landesinterne Ansprechstelle zum Austausch mit Bund und Ländern
KEP – NÖ Klima- und Energieprogramm
UW-Bericht – „NÖ Umwelt-, Klima- und Energiebericht“
N-CHECK-STRAT – NÖ „Nachhaltigkeit Check – Strategien“, ein Bewertungstool des SDG Beirates


Für ein effektives Zusammenwirken der Gebietskörperschaften bei der Umsetzung der Agenda 2030 ist die Einbindung und Mobilisierung der Städte und Gemeinden von zentraler Bedeutung. Die NHK unterstützen dazu verschiedene Aktivitäten, wie z.B. das Lokale Agenda 21- Netzwerk mit derzeit mehr als 500 mitwirkenden Gemeinden und Regionen. 

Das Land Niederösterreich hat im Rahmen einer Kooperationsveranstaltung der Nachhaltigkeitskoordination Österreichs mit dem Klimaschutzministerium und den Partnern Österreichischer Gemeindebund und Österreichischer Städtebund zur 3. Agenda 2030-Tagung „Stadt und Land in die Zukunft denken“ am 17. Mai 2022 auf das Gelände der Garten Tulln in Niederösterreich eingeladen.

Umweltbericht.at - Agenda 2030, Tagung für Städte und Gemeinden

Niederösterreich hat 2019, nach Aufruf durch das Bundeskanzleramt, eine SDG Focal Point Stelle eingerichtet. SDG Focal Points sind in erster Linie Ansprechstellen für den Bund. Sie nehmen dabei auch eine koordinative Rolle im Berichtswesen ein. Die Umsetzung erfolgt in Abstimmung und Arbeitsteilung zwischen den Abteilungen Internationale und Europäische Angelegenheiten (LAD4) und Umwelt- und Energiewirtschaft (RU3).

2019 hat das Land einen SDG Beirat eingerichtet, der v.a. die Erstellung des Umwelt-, Klima- und Energieberichts inhaltlich begleitet www.umweltbericht.at. Die Beiratsmitglieder wachen mit ihrer fachlichen Expertise u.a. über Datenauswahl, Datenanalysen und Schlussfolgerungen im Bericht.

Der landesinterne Fachbeirat besteht ausschließlich aus Vertreter/-innen der NÖ Landesverwaltung. Diese werden nach fachlicher Qualifikation und Zuständigkeit hinsichtlich des Abdeckens aller 17 SDG Hauptziele hin ausgewählt und von der jeweiligen betroffenen Abteilungsleitung in den Beirat entsandt.

Der Beirat versteht sich auch als ExpertInnenplattform für ein Integrieren der Agenda2030 und seiner Zielsetzungen in Konzepte und Strategien des Landes wie zB. für Nachhaltige Finanzierungen.

Gruppenbild SDG-Beirat
© Land Niederösterreich, Abt. RU3

Die Arbeiten des Beirats sind entsprechenden dem Österreichischen SDG Maistreaming Ansatzes partizipativ, fächerübergreifen und erfolgen in „Anwaltschaft“ der SDG und beruhen auf einer vom Beirat entwickelten Analysemethode „N-Check-Strat“. In dieser werden wissenschaftliche und fachliche Erkenntnisse entlang der SDG Nachhaltigkeitsziele der UN strukturiert gesammelt, ausgetauscht, bewertet und auf Machbarkeit hin überprüft.

Der Fokus liegt dabei auf größtmöglicher Ausgewogenheit hinsichtlich der Nachhaltigkeitsziele (SDG), -themen und -wirkungen. Ziel ist es, damit möglichst breit abgesicherte Lösungsansätze und positive Zugänge bereitzustellen, die als Basis für politische Entscheidungen oder für die Erarbeitung programmatischer Ansätze dienen können.

Die Arbeiten des Beirates sind daher…

  • partizipativ, fächerübergreifend, fachlich - im Sinne des SDG Maistreaming Ansatzes
  • in Anwaltschaft der SDGs - aus dem Blick der SDG Zuständigkeit
  • mit Blick auf NH Ausgewogenheit u. Stimmigkeit – zB. in den Themen-/Zielbereichen/Dimensionen/Gesamtausprägung der NH Matrix
  • mit Anmerkungen und fachlicher Interpretation - gemessen an der SDG Ausprägung, Umsetzung und Relevanz
  • mit ständigem Verbesserungsprozess – zB. an der NH Matrix, an den NH Indikatoren
  • in Vertraulichkeit und Verschwiegenheit über Erkenntnisse aus den Abstimmungen (außer sie wurden vom Beirat und der Steuerung für das Berichtswesen und andere Produkte freigegeben.

Die UN Ziele haben in den Sektorprogrammen des Landes Einzug gefunden. Jede Landesstrategie berührt mindestens eines der SDG Ziele. In der Qualität einer umfassenderen Querschnittsbetrachtung heben sich folgende Strategien besonders hervor:

Die Wirtschaftsstrategie Niederösterreich
Cover Wirtschaftsstrategie

... ist auf neue, kreative Lösungen und Innovation fokussiert, rückt zudem ökologische und soziale Herausforderungen ins Blickfeld und forciert hochqualitative Produkte und Dienstleistungen. Dementsprechend sind die Sustainable Development Goals (SDG) der Vereinten Nationen in unterschiedlicher Ausprägung eine wichtige Grundlage für die Wirtschaftsstrategie Niederösterreich.


Die Tourismusstrategie Niederösterreich 2025
Cover Tourismusstrategie Niederösterreich 2025

... stellt die Weichen für eine erfolgreiche Zukunft Niederösterreichs als nachhaltiges Qualitäts-Urlaubsland. Im Herbst 2020 wurde die neue Tourismusstrategie 2025 präsentiert, sie gilt für die Jahre 2021–2025 und bildet die Grundlage und den Wegweiser für die Arbeit der nächsten Jahre. Bis 2025 soll Niederösterreich damit vor dem Hintergrund der SDGs als nachhaltiges, authentisches und vor allem attraktives Kurz- und Haupturlaubsland etabliert und der Tourismus als wesentlicher wertschöpfungsgenerierender Wirtschaftssektor gestärkt und ausgebaut werden.

Tourismus Niederösterreich

Das NÖ Klima- und Energieprogramm 2030 
Cover NÖ Klima- und Energieprogramm 2030

... Maßnahmenperiode 1: 2021 bis 2025, wurde am 25. Februar 2021 vom NÖ Landtag beschlossen und mit ihm im Rahmen „Vorbild Land“ wesentliche Maßnahmen zur Umsetzung der SDG in Niederösterreich.

NÖ Klima- und Energieprogramm

Cover Blicke 2021

Die rechtliche Basis für die Berichtserstellung ist das NÖ Umweltschutzgesetzt - LGBl.8050-8. §3a. 2021 erschien der erste große digitale Umwelt,-Klima und Energiebericht des Landes in seiner neuen Form.

Aufgrund steigender übergeordneter nationaler sowie internationaler Anforderungen - siehe Freiwillige nationale SDG Umsetzungsberichte an die UN, SDG Fortschrittsberichte, SDG Indikatorenberichte der Bundesländer – wurde auch der NÖ Umwelt-, Energie- und Klimabericht schrittweise zu einem Nachhaltigkeitsbericht (SDG Bericht) weiterentwickelt.

Mit 2021 wurde der Bericht inhaltlich so breit, dass er einem SDG Bericht gleicht. So enthält er neben Hintergrundinformationen, Daten, Leuchtturmprojekte, Links und Downloads zu 12 großen Themenbereichen der Landesverwaltung auch Auswertungen nach sämtlichen Bundes –SDG Kernindikatoren der Statistik Austria (Vergleich Ö/NÖ).

Gruppenbild
© BKMC Martin Krachler

Der Niederösterreichische Umwelt-, Klima- und Energiebericht wurde im Rahmen der SDG Dialogkonferenz des Bundeskanzleramtes am 07.10.2022 durch den Bund ausgezeichnet.

Der methodische Kernbaustein von N-Check ist eine umfassende, mit dem SDG-Beirat des Landes unter wissenschaftlicher Begleitung (IIÖ, St.Pölten) inhaltlich abgestimmte Nachhaltigkeits-Wirkungsmatrix. Die Wirkungsmatrix bietet einen breiten inhaltlichen Rahmen, der den Ansprüchen der UN-Agenda 2030 entspricht (globaler Rahmen) und darüber hinaus die Gesamtheit aller relevanten Themen und Handlungsfelder der Landesverwaltung in einer einfachen und klaren Struktur beschreibt.

Übersicht zu den erlebnisebenen
2023

Mit „N-Check-Strat“ gibt es eine Weiterentwicklung der bisherigen Instrumente für Analysen auf Landesebene und auf Vorhabensebene – besonders für Strategien, Programme und Zielsetzungen der öffentlichen Landesverwaltung aber v.a. auch als Basiswerkzeug für Expertisen im SDG Bericht.

Download:  N-Check-Strat Handbuch


2020

... wurden alle Maßnahmen im Klima und Energieprogramm des Landes auf SDG Wirkung hin überprüft.


2019

... wurden mit NCHECK alle öffentlichen Förderprogramme des Landes auf SDG Umsetzung hin überprüft.


SDG Monitoring und SDG Indikatorenberichte

Seit 2021 werden in einem 2 Jahresrhythmus SDG Indikatorenberichte für das Land erstellt und jeweils die aktuellste Version auf der Website umweltbericht.at zum Download zur Verfügung gestellt. Die Zusammenstellung erfolgt durch die Statistik Austria und basiert auf dem Mindestindiaktorenset von Bund und Bundesländern.

Download

1. NÖ SDG Indikatorenbericht im Rahmen des Umwelt-, Klima- und Energieberichts, 2021

2. NÖ SDG Indikatorenbericht im Rahmen des Umwelt-, Klima- und Energieberichts, 2023


SDG Indikatorensammlung

Die SDG Indikatorensammlung der Bundesländer – beschlossen am 18.04.2024 durch die Nachhaltigkeitskoordinatorenkonferenz von Bund und Bundesländer - umfasst sämtliche regionalisierten Bundesindikatoren der Statistik Austria (STAT, Stand 2023) sowie Indikatorenergänzungen durch die Bundesländer und das Institut für industrielle Ökologie IIÖ (Stand 2024). Die Indikatoren sind den SDG Unterzielen zugeordnet.

Die Sammlung stellt das aktuelle gemeinsame Vielfache der SDG relevanten Indikatoren auf Landesebene dar (bei Bedarf erweiterbar). Sie bietet Möglichkeiten für ausreichend breite und detaillierte Analysen auf Bundeslandebene hinsichtlich der Erfüllung der SDG (-Unterziele) - bei einem vertretbaren Erhebungsaufwand.

 

Download: SDG Indikatorensammlung (2024)

Ihre Kontaktstelle des Landes zum Thema Nachhaltigkeit

Amt der NÖ Landesregierung
Abteilung Umwelt- und Energiewirtschaft
Landhausplatz 1, Haus 16 3109 St. Pölten E-Mail: post.ru3@noel.gv.at
Tel: 02742/9005 - 15295
Fax: 02742/9005 - 14350   
Letzte Änderung dieser Seite: 26.6.2024
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