Asiatische Hornisse (Vespa velutina)
Am 9. April 2024 wurde die Asiatische Hornisse erstmals in Österreich nachgewiesen. Hier erfahren Sie mehr über diese invasive gebietsfremde Art.
Die Asiatische Hornisse (Vespa velutina) ist eine invasive gebietsfremde Art von unionsweiter Bedeutung gemäß der sogenannten IAS-Verordnung (Verordnung (EU) Nr. 1143/2014 über die Prävention und das Management der Einbringung und Ausbreitung invasiver gebietsfremder Arten). Sie stammt ursprünglich aus Südostasien und wurde vermutlich mit Warentransporten im Jahr 2004 nach Europa eingeschleppt. Seither breitet sie sich über Europa aus und wurde bereits in mehreren Nachbarstaaten Österreichs nachgewiesen (Ungarn, Italien, Schweiz, Deutschland, Tschechien). Der Erstnachweis in Österreich stammt vom 9. April 2024 aus dem Stadtgebiet von Salzburg.
Die Asiatische Hornisse ist etwas kleiner als die heimische Europäische Hornisse (Vespa crabro). Die wichtigsten Unterscheidungsmerkmale sind die dunklere Färbung des Brustabschnittes und des Hinterleibes sowie die gelben Spitzen der Beine. Die nachfolgende Abbildung zeigt einen Vergleich der beiden Hornissenarten.
Die Bundesländer bereiten sich in Abstimmung mit dem Imkereidachverband Biene Österreich sowie Landesverbänden und der Österreichischen Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) seit letztem Herbst intensiv auf die Ankunft der Asiatischen Hornisse vor.
Meldungen können über iNaturalist und die Meldeplattform von Biene Österreich bzw. auch direkt bei der zuständigen Abteilung Naturschutz (post.ru5@noel.gv.at) getätigt werden.
Zusätzlich wurde ein Projekt zum Wissensaufbau und -transfer hinsichtlich des Auffindens der Hornissen-Nester mittels Triangulierens auf den Weg gebracht. Denn das schnelle und zuverlässige Auffinden der Nester ist die Voraussetzung für eine Bekämpfung der Art. Beim Triangulieren werden Hornissen-Arbeiterinnen mit einer Futterquelle angelockt. Aus der Abflugrichtung und der Zeitspanne, die die Arbeiterin benötigt, um das Futter im Nest abzuliefern und zur Futterquelle zurückzukehren, kann auf die ungefähre Lage des Nests geschlossen werden.
Ist das Nest gefunden, braucht es geschulte Personen, die die Bekämpfung und Vernichtung der Nester vornehmen. Vom eigenständigen Einsatz von Fallen bzw. Fangen und Töten von Individuen wird abgeraten, da Verwechslungen mit heimischen Arten möglich sind.
Erfahrungen aus anderen Ländern zeigen, dass negative Auswirkungen vor allem auf die Honigbiene und in weiterer Folge die Imkerei zu erwarten sind. Bienenstöcke stellen vor allem im Spätsommer und Herbst, wenn das wachsende Hornissenvolk einen hohen Eiweißbedarf hat, eine attraktive Nahrungsquelle für die Asiatische Hornisse dar. Aus diesem Grund ist eine frühe Zusammenarbeit zwischen Naturschutz, Imkerei und der Landwirtschaft besonders wichtig.
Mittelfristig und aufgrund der Erfahrungen in anderen Ländern (z. B. Frankreich und Deutschland) kann nicht ausgeschlossen werden, dass sich die Asiatische Hornisse trotz Bemühungen zur Bekämpfung in Österreich etablieren wird.
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