Vor dem Hintergrund, dass sich auch auf niederösterreichischem Gebiet Erinnerungsorte befinden, die zwar – besonders in der Vermittlungs- und Bildungsarbeit - integraler Bestandteil von Erinnerungskultur sind, aber in ihren historischen Dimensionen nicht mehr (oder kaum) erkennbar sind, weil es keine materiellen Spuren gibt und die Orte zum Teil mehrere Transformationen erfahren haben, veranstalten das Forschungsnetzwerk Interdisziplinäre Regionalstudien (first), der Stabsbereich Digital Memory Studies der Donau-Universität Krems und das Zeithistorische Zentrum Melk in Kooperation mit dem Haus der Geschichte im Museum Niederösterreich und der NÖ Landesbibliothek am Mittwoch, 20., und Donnerstag, 21. November, in der NÖ Landesbibliothek und im Haus der Geschichte im Museum Niederösterreich in St. Pölten die Tagung „Unsichtbare Lager in Niederösterreich“.
Anhand von internationalen und nationalen Beispielen wie etwa dem Außenlager des Konzentrationslagers Mauthausen, dem Flüchtlingslager Gmünd oder der Kriegsgefangenenlager Edelbach und Krems-Gneixendorf aus der Zeit des Ersten und Zweiten Weltkrieges bzw. der Nachkriegszeit wird auf der Tagung die Frage diskutiert, wie diese Orte beforscht, dokumentiert und zugänglich gemacht werden können.
Am Mittwoch, 20. November, geht es dabei ab 9 Uhr in der NÖ Landesbibliothek u. a. um Reflexionen zu Status quo der „Unsichtbaren Lager“ in Niederösterreich und Formen des „Mapping and Presencing“, um den Umgang mit belasteten Orten am Beispiel des Lagers Liebenau, um Überlegungen zur Vermittlungsarbeit an der KZ-Gedenkstätte Gusen sowie um Kriegsgefangene und NS-Internierte in Wolfsberg.
Am Donnerstag, 21. November, werden ab 9 Uhr im Haus der Geschichte u. a. historisches Lernen zu unsichtbaren/transformierten Orten am Beispiel von vier Schulprojekten, ehrenamtliche Lokalinitiativen in Niederösterreich sowie die Forschung und Vermittlung an niederösterreichischen Lagerstandorten thematisiert. Abgeschlossen wird die für wissenschaftlich interessiertes Publikum zugängliche Tagung mit einem Aktionsnachmittag ab 13 Uhr u. a. zu einer Außenlager-App und zum mobilen Objekt Stalag XVII B Krems-Gneixendorf sowie einem Filmabend ab 18 Uhr mit Ute Adamczewskis Streifen „Zustand und Gelände“ samt anschließendem Publikumsgespräch mit der Regisseurin.
Nähere Informationen unter 02732/893-2554, Mag. Dr. Edith Blaschitz, und e-mail edith.blaschitz@donau-uni.ac.at.
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