Ausbau der Kernkraftwerke Dukovany und Temelin

In Tschechien schreitet das Auswahlverfahren für den Lieferanten der neuen Reaktorblöcke in Dukovany und in Temelin voran!

KKW Dukovany, Tschechien
KKW Dukovany, Tschechien© https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=4732002

Die Reaktorkatastrophe in Fukushima, die sich im März 2022 zum elften Mal jährt, und die aktuellen Ereignisse im Ukraine Krieg rund um das Atomkraftwerk Saporischschja und die stillgelegten Reaktoren in Tschernobyl zeigen, dass Atomkraft keine sichere Energiequelle sein kann. Trotz der nuklearen Gefahren, die uns der Krieg in der Ukraine deutlich vor Augen führt, setzt Tschechien unvermindert auf diese unsichere Energiegewinnungsform.

Der tschechische Sicherheitsrat hat die Sicherheitscharakteristika und Garantien für das Auswahlverfahren für den Lieferanten des neuen Reaktorblocks in Dukovany ausverhandelt. Im Anschluss daran beauftragte die tschechische Regierung Industrie- und Handelsminister Jozef Síkela mit der raschen Umsetzung der dafür notwendigen Schritte. Dabei wurde bekannt, dass beim Auswahlverfahren nicht nur der Lieferant des neuen Reaktorblocks in Dukovany ermittelt werden soll, sondern auch eine Option für weitere Blöcke in Temelin vorgesehen ist. Parallel dazu hat Tschechien öffentliche Beihilfen bei der Europäischen Kommission für den Bau der Reaktoren beantragt. 

Laut einer Aussage von Premier Petr Fiala könnte schon 2024 das ausgewählte Unternehmen mit dem Ausbau von Dukovany beauftragt und 2029 die Baubewilligung erteilt werden. Bis spätestens 2036 soll dann der Probebetrieb aufgenommen werden.  

Aus Sicherheitsgründen wurden Firmen aus Russland und China nicht zur Ausschreibung zugelassen, sodass nur drei Bewerber zur Auswahl stehen: die US-amerikanische Privatfirma Westinghouse, das südkoreanische Staatsunternehmen KHNP und der französische Energiekonzern EDF. 

Der Ausbau von Atomkraftwerken an grenznahen Standorten wird vom Land Niederösterreich aufgrund massiver Sicherheitsbedenken seit vielen Jahren strikt abgelehnt.

In Hinblick auf die aktuellen Ereignisse in der Ukraine und damit einhergehende Sicherheitsrisiken sollten die atomaren Ausbaupläne in Tschechien gänzlich neu bewertet und zukünftig das nationale tschechische Energieprogramm auf Erneuerbare Energieformen und eine nachhaltige, sichere und klimafreundliche Energiepolitik ausgerichtet werden.

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Letzte Änderung dieser Seite: 5.3.2024
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