Der in Wien geborene Komponist Kurt Schwertsik feiert am 25. Juni seinen 90. Geburtstag. Aus diesem Anlass trafen sich am gestrigen Mittwochabend Freunde und Wegbegleiter sowie Gäste aus Kunst, Kultur und Politik, darunter Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner, im Kino im Kesselhaus in Krems, um zu gratulieren.
Schwertsik sei „einer der bedeutendsten Komponisten der Gegenwart und eng mit Niederösterreich verbunden“, sagte die Landeshauptfrau und blickte auf dessen Leben und Karriere zurück: „Im Fall von Kurt Schwertsik ist das der Blick auf ein Leben voller Stationen und Begegnungen, aber vor allem auf eine beeindruckende, künstlerische Biografie, die nicht nur in Niederösterreich und Österreich, sondern weit über die Landesgrenzen hinaus wirkt.“ Von Opern, Kammermusik- und Orchesterwerken, Liederzyklen und Solokonzerten bis hin zu Ballettmusiken, Melodramen und Musiktheatern habe Schwertsik Kompositionen geschaffen, „die nicht nur in Österreich, etwa bei den Salzburger Festspielen oder den Wiener Festwochen, sondern weltweit - von London über Berlin und Brisbane bis zur EXPO in Montreal – aufgeführt wurden.“
Trotz seines Lernens, Lehrens und Arbeitens in der ganzen Welt sei Schwertsik damals und heute eng mit Niederösterreich verbunden, so Mikl-Leitner: „Sei es in den 50er-Jahren als Hornist bei unserem Tonkünstler-Orchester Niederösterreich oder seit den 80er-Jahren bis heute im Sommer in ihrem, Blockhaus mitten am Feld´ in Maria Laach am Jauerling.“ Vor allem auch beim Theaterfestival „Hin & Weg“ in Litschau, wo der Komponist und Künstler von Beginn an regelmäßig mit seiner Frau Christa und seinen Stieftöchtern Julia und Katharina Stemberger auftrete.
Besonderen dankte die Landeshauptfrau Kurt Schwertsik für seinen Vorlass, den er 2015 dem Archiv der Zeitgenossen überlassen hat. Dies sei ein Zeichen seines Vertrauens in die Kulturpolitik des Landes. Der Vorlass aus Partituren, Briefen, Fotos, Gedanken und Skizzen sei „ein unschätzbar großes Geschenk und ein bedeutender Beitrag zur Bewahrung und wissenschaftlichen Aufarbeitung zeitgenössischer Musik in Österreich“, sagte Mikl-Leitner und unterstrich: „Für uns als Land Niederösterreich war und ist der Erwerb dieses Vorlasses ein klares Bekenntnis, Ihr Werk zu erhalten, lebendig zu halten und für die nächsten Generationen zugänglich zu machen.“
Jubilar Kurt Schwertsik macht sich in seiner Rede Gedanken darüber, wo die Kunst heute ihren Platz habe. Er nannte auch musikalische Stationen, unter anderem: „Mit sechs Jahren erstmals in der Oper, mit zwölf Jahren regelmäßig Stehplatzbesuche in der Oper im Theater an der Wien, mit 15 Jahren Tonsatz an der Musikakademie bei Josef Marx, mit 20 Jahren Hornist bei den Niederösterreichischen Tonkünstlern.“ Bis heute sei Orchester für ihn wie Heimat, so Schwertsik. Überhaupt gehöre „Musik zu den besten Dingen, die wir erfunden haben in Europa, und zu den wenigen Dingen, die uns die Berechtigung geben, dass wir existieren“, sagte er.
Im Rahmen der Veranstaltung fand auch die Vorpremiere des Films „Kurt Schwertsik im Wunderland“ von Regisseur Herbert Eisenschenk statt. Zu Wort kamen beim Festakt auch der Leiter des Archivs der Zeitgenossen Helmut Neundlinger und die Vizerektorin der Donau Universität Krems, Viktoria Weber.
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Beim Festakt zum 90. Geburtstag von Komponist Kurt Schwertsik im Kino im Kesselhaus in Krems (v.l.n.r.): Regisseur Herbert Eisenschenk, Viktoria Weber, Vizerektorin Donau Universität Krems, Kurt Schwertsik, Christa Schwertsik, Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner und Florian Kamleitner, Vizebürgermeister Krems.
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