Bei einem Besuch des Technologiezentrums ESTEC der Europäischen Weltraumorganisation ESA in Noordwijk, Niederlande – dem Herz der europäischen Raumfahrt und Weltraumforschung – verstärkten der für die Wissenschaft zuständige LH-Stellvertreter Dr. Stephan Pernkopf und ESA-Generaldirektor Dr. Josef Aschbacher die Zusammenarbeit zwischen Niederösterreich und der Europäischen Weltraumorganisation, die in diesen Tagen ihr 50-jähriges Bestehen begeht.
„Die Wissenschaft löst Zukunftsfragen. Dank starker Investitionen in den letzten Jahren hat sich Niederösterreich als treibende Kraft im Bereich der Raumfahrttechnologie etabliert. Mittlerweile fliegt bei unzähligen Raumfahrt-Missionen modernes Knowhow aus Niederösterreich mit. Und es ist unsere Mission in Niederösterreich, die Wissenschaft zu stärken und den Forscherinnen und Forschern eine Heimat zu bieten“, betonte LH-Stellvertreter Dr. Stephan Pernkopf, der drei Gründe ausmacht, warum es sich bezahlt macht in dieses Wissenschaftsfeld zu investieren: „Es ist gut für die Menschen, weil wir täglich Anwendungen nutzen, die ursprünglich in der Raumfahrt entwickelt wurden, von Navigationsgeräten bis zu kabellosen Kopfhörer, von Wasserstoff-Antrieb bis zu Photovoltaiktechnologie. Es ist gut für die Wirtschaft, weil viel Wertschöpfung und hochwertige Arbeitsplätze entstehen, mit Wachstumsraten von bis zu zehn Prozent. Und es ist drittens essentiell für die Sicherheit! Wir dürfen solch sensible Techniken nicht nur China, Russland oder den USA überlassen, sondern müssen sie selbst in Europa erforschen und beherrschen.“
Zahlreiche Unternehmen und Forschungseinrichtungen aus Niederösterreich arbeiten bereits an ESA-Projekten mit und entwickeln zukunftsweisende Technologien – von Satelliten- und Antriebssystemen über Materialforschung bis hin zu Anwendungen für Erdbeobachtung und Klimaforschung. ESA-Generaldirektor Josef Aschbacher unterstrich daher die Rolle Niederösterreichs für den europäischen Erfolg: „Niederösterreich ist zu einem Zentrum der europäischen Raumfahrt geworden. Mit innovativen Unternehmen, exzellenter Ausbildung, Forschung und Entwicklung bringt es Spitzenprojekte hervor – und angesichts des rasant wachsenden Weltraumsektors gibt es noch enormes Wachstumspotenzial. Gemeinsam definieren wir die Zukunft der Raumfahrt und des Weltraums.“
Wiener Neustadt hebt sich als Hot-Spot der Weltraumforschung besonders hervor. Alleine im Raum Wiener Neustadt sind rund 20 Unternehmen mit rund 1.500 Arbeitsplätzen in den Bereichen Weltraumforschung sowie Luft- und Raumfahrttechnik tätig. In den Niederlanden wurden daher auch die rechtlichen Rahmenbedingungen des neuen ESA Labs in Wiener Neustadt – dem ersten in Österreich - geklärt und die entsprechenden Verträge unterzeichnet. Vorrangiges Ziel ist die Entwicklung und Anwendung von Nano- und Mikrosatelliten und den dazugehörigen Antriebssystemen sowie die Charakterisierung und das Testen von Raumfahrt-Hardware für die ESA. Für die FOTEC ist dies der nächste Meilenstein in der Zusammenarbeit mit der ESA. Über 12 Millionen Euro an Entwicklungsaufträgen hat die ESA in den letzten Jahren an das Forschungsunternehmen der FH Wr. Neustadt vergeben. „Die erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen der ESA, FOTEC und dem Land NÖ ist ein herausragendes Beispiel für interdisziplinäre Kooperation. Dank der laufenden Projektbegleitung durch die Experten der ESA, der großartigen Projektarbeit unseres Teams sowie der finanziellen Unterstützung des Landes NÖ sind wir auf einem guten Weg, bedeutende Fortschritte in unserem Projekt zu erzielen“, so Geschäftsführer Helmut Loibl.
Weitere Informationen: DI Jürgen Maier, Pressesprecher LH-Stv. Dr. Stephan Pernkopf, Tel: +43 2742 9005 – 12704, Mobil: +43 676 812 15283, E-Mail: lhstv.pernkopf@noel.gv.at
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