Am heutigen Freitag informierten Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner, Abt Georg Wilfinger und Erwin Hameseder, Präsident des Fördervereins „Ex Litteris Immortalitas“, in den Räumlichkeiten des Stiftes Melk über die geplanten Renovierungsarbeiten für das Jahr 2025. Im vierten Jahr der Bibliotheksrestaurierung werde Denkmalpflege mit modernster Wissenschaft verbunden, betonten sie.
„Jedes Mal, wenn ich im Stift Melk zu Gast sein darf, ist es eine große Freude, wenn man das monumentale barocke Stift im Blickfeld hat. Wir in Niederösterreich sind stolz auf unsere vielen Kirchen, Stifte und Klöster. Wir können uns Klösterreich nennen“, sagte die Landeshauptfrau und sprach zugleich von einer großen „Verantwortung und Verpflichtung“, die damit einhergehe. Die Stifte, Kirchen und Klöster seien „wichtige spirituelle Kraftorte, an denen wir unseren christlichen Glauben ausüben dürfen, innehalten dürfen und Kraft tanken können. Gerade in Zeiten wie diesen, in denen wir Halt und Orientierung brauchen, sind Stifte, Klöster und Kirchen von besonderer Bedeutung. Sie sind Ausdruck und Symbol für unsere Werte, unsere Haltung und unsere Identität. Gerade in unsicheren Zeiten brauchen die Menschen das“, unterstrich sie.
Die Renovierung der Stiftsbibliothek stehe 2025 erneut im Mittelpunkt. Man habe bereits 2022 damit begonnen und plane, die Arbeiten bis 2032 abzuschließen. „Wir machen es ganz gründlich, damit es dann für 100, 200 oder 300 Jahre hält“, so die Landeshauptfrau. Heuer werden unter anderem die Fenster im Marmorsaal saniert, Bücher restauriert und gereinigt, der Gartenpavillon neu eingedeckt und die Fassade der Südbastei instandgesetzt. „Ein ehrgeiziges Ziel und wichtige Vorhaben“, sagte sie und merkte an, dass es sich bei „diesem historischen Buchbestand nicht um irgendwelche Bücher handelt, sondern um wichtige Wissensspeicher.“ Es zeichne das Stift aus, diese Bücher nicht nur zu renovieren, sondern auch zu digitalisieren.
Das Stift Melk sei, so die Landeshauptfrau, eine „Visitenkarte in die Welt hinaus. Es kommt nicht von ungefähr, dass das Stift im Vorjahr 455.000 Besucherinnen und Besucher zu verzeichnen hatte.“ Durch das „schöne Miteinander bei der Renovierung werden wir alle Details des Stiftes erstrahlen lassen können“, sagte sie.
Abt Georg Wilfinger führte aus, dass seit dem „zwölften Jahrhundert hier eine Schule belegt ist, die trotz aller Veränderungen über die Jahrhunderte hinweg bis heute Bestand hat.“ Der Erhalt der Stiftsbibliothek und ihres einzigartigen Bücherschatzes für kommende Generationen sei ihm ein großes Anliegen. Denn, so der Abt: „Bis zum heutigen Tag besteht die Stiftsbibliothek als ein international genutztes Wissenszentrum, als ein Ort der Forschung und Begegnung.“
Erwin Hameseder informierte darüber, dass der Förderverein im Jahr 2024 etwas über 100.000 Euro aufgebracht habe. Unter anderem sei das durch Sponsoren, Buchpatenschaften und ein Fundraising-Dinner gelungen. „Der Unterstützungsverein wird immer breiter aufgestellt. Ziel ist es, die Wirtschaft aus der Region zunehmend einzubinden. So soll es auch heuer wieder gelingen, zehn Prozent der Renovierungskosten beizutragen. Ich bin mir relativ sicher, dass wir das im Jahr 2025 wieder schaffen werden“, so Hameseder.
Die Restaurierung der Stiftsbibliothek ist ein Großprojekt, das für insgesamt elf Jahre angelegt ist. Die Gesamtkosten des Projekts, das in enger Abstimmung mit dem Bundesdenkmalamt entwickelt wurde, belaufen sich auf rund zwölf Millionen Euro. Neben den vom Stift Melk erbrachten Eigenmitteln in Höhe von 47 Prozent tragen die finanzielle Unterstützung des Landes Niederösterreich (25 %), des Bundes (15 %), des Fördervereins (10 %) sowie der Stadtgemeinde Melk (3 %) maßgeblich zur erfolgreichen Realisierung bei. Begleitend zum Restaurierungsprojekt wurde unter dem Vorsitz von Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner ein Kuratorium eingerichtet, das dem Stift Melk beratend zur Seite steht. In diesem Gremium werden die jeweiligen Bauetappen und deren Finanzierung erörtert und beschlossen.
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Gruppenfoto in der Bibliothek des Stiftes Melk rund um Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner, Abt Georg Wilfinger und Präsident Erwin Hameseder.

Bei der Pressekonferenz in der Prälatur des Stiftes Melk (v.l.n.r.): Präsident Erwin Hameseder, Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner und Abt Georg Wilfinger.
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